Boston - Im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in den USA zeichnet sich für einen der Hauptverantwortlichen ein versöhnliches Ende ab: Der Erzbischof von Boston, Kardinal Bernard Francis Law, ist nach Informationen der Zeitung "Boston Herald" (Freitag-Ausgabe) für eine Aufgabe im Vatikan vorgesehen. Law solle spätestens im Juni befördert werden. Der Vatikan suche derzeit nach einer Aufgabe für den Geistlichen, zitierte die Zeitung einen anonymen Vertreter im Vatikan. Papst Johannes Paul II. möge den US-Geistlichen "wirklich sehr". Law soll jahrelang Fälle von Kindesmissbrauch in seinem Amtsbereich vertuscht haben. Der Erzbischof hatte zusammen mit zwölf US-Kardinälen im Vatikan bis Mittwoch an zweitägigen Krisengesprächen zu einer Serie von Missbrauchsfällen teilgenommen. Von einer Amtsaufgabe sei niemals die Rede gewesen, sagte Law am Donnerstag vor seiner Abreise aus Rom. Die Kardinäle hatten sich auf Sondermaßnahmen zum Schutz vor Kindesmissbrauch und neuen Standards bei der Priesterausbildung geeinigt. In den vergangenen Wochen waren dutzende von Priestern in den Vereinigten Staaten aus ihren Ämtern entfernt worden, weil sie Minderjährige sexuell missbraucht hatten. (APA/AFP)