Kosovo
Djindjic hält Rückkehr von Kosovo-Serben für unmöglich
Ministerpräsident erwartet geschlossene serbische und albanische Gebiete
Koblenz - Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic
hält die Rückkehr von zehntausenden serbischen Flüchtlingen aus dem
Kosovo in die Provinz für unmöglich. "Sie werden nicht dorthin gehen
können, wo die Albaner mehrheitlich leben", sagte er der
"Rhein-Zeitung" vom Wochenende. Nach Ansicht von Djindjic wird es im
Kosovo geschlossene albanische und geschlossene serbische Gruppen
geben, alles andere sei vorerst illusorisch. "Aber diese Gebiete
liegen territorial so, dass man sich nicht trennen kann", fügte er
hinzu. Die Provinz Kosovo sollte nach Ansicht Djindjics eine "europäische
Region in spe werden, die keine staatliche Souveränität hat, aber
viel mehr Autonomie als jemals in ihrer Geschichte". Eine staatliche
Unabhängigkeit des Kosovo lehnte der serbische Ministerpräsident ab.
Das würde den gesamten Balkan destabilisieren und zu einem
großalbanischen Staat führen, der aus Albanien, dem Kosovo und der
albanischen Bevölkerung Mazedoniens bestehen würde und damit auf
einem "rein ethnischen Prinzip basiert".
Djindjic warnte vor jeder weiteren Veränderung der Staatsgrenzen
am Balkan: "Die Lage in Bosnien, in Mazedonien, im Kosovo und in der
serbischen Vojvodina würde schwierig werden. Im Balkan ist es so,
wenn jemand einen Startschuss hört, beginnen alle zu rennen." (APA/dpa)