Geschlechterpolitik
Wiederaufbau, auch politisch
Rund tausend Exil-Afghaninnen bewerben sich für das Loya Jirga Organisationskomitee
Quetta - Afghanischen Frauen liegt die Zukunft ihres
Landes offenbar besonders am Herzen: Allein aus Pakistan bewarben
sich bisher rund eintausend afghanische Flüchtlingsfrauen um einen
Platz in der Loya Jirga, wie das Organisationskomitee für die Große
Stammesversammlung am Sonntag mitteilte. Unter afghanischen Frauen
herrsche eine besonders große Begeisterung für den Wiederaufbau ihres
Landes und einen dauerhaften Frieden, sagte ein Mitglied des
Komitees. Insgesamt stehen Exilafghanen einhundert Plätze zur
Verfügung. Davon sind den Angaben zufolge 40 Plätze für Flüchtlinge
aus Pakistan vorgesehen, von denen wiederum zehn für Frauen
reserviert sind.Platz für 160 Frauen
Von den insgesamt rund 1500 Sitzen in der Loya Jirga sollen 160
von Frauen besetzt werden. Die Stammesversammlung bestimmt im Juni
eine neue Übergangsregierung für Afghanistan. Sie wird von dem aus
dem Exil zurückgekehrten Ex-König Mohammed Zahir Schah eröffnet. Die
Wahlen zur Loya Jirga haben in einigen Landesteilen bereits begonnen.
450 Delegierte - darunter die FlüchtlingsvertreterInnen - werden jedoch
von dem Organisationskomitee ernannt. In Pakistan und im Iran leben
derzeit rund 3,5 Millionen Flüchtlinge aus Afghanistan.
(APA)