Klagenfurt - Von den 24 Millionen anonymen Sparbüchern in Österreich sind immer noch erst 40 Prozent legitimiert, die Mehrzahl ist weiterhin anonym. Das erklärte der Vorstandsdirektor der Bank für Kärnten und Steiermark (BKS), Heimo Penker, am Montag in Klagenfurt. Ende Juni läuft die Übergangsfrist aus, die Banken erwarten einen Kundenansturm. Das endgültige Aus gibt es auch für anonyme Wertpapierdepots, die so genannten EKGs. Bei einem Pressegespräch in Klagenfurt riet Penker den Kunden, ihre Sparbücher noch vor dem 1. Juli zu legitimieren, um nicht in den zu erwartenden Ansturm an den Schaltern zu geraten. Er betonte neuerlich, dass das Bankgeheimnis von der Legitimierung nicht betroffen sei: "Die Bank gibt natürlich keine Informationen weiter." Bei der BKS liegt die Zahl der bereits umgewandelten Sparbücher deutlich über dem Österreich-Schnitt. "Bei uns sind es 45 Prozent, auf die allerdings 80 Prozent der Einlagen entfallen", erklärte Penker. Vererben bleibt steuerfrei Er wies auch darauf hin, dass es nur noch bis 30. Juni möglich ist, ein Sparbuch schenkungssteuerfrei zu verschenken.: "Wer das ohnehin vorhat, sollte es also vor dem 1. Juli tun." In der BKS würden derzeit relativ viele Kunden von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Das Vererben von Sparbüchern bleibe weiterhin steuerfrei, da das Geld durch die Kapitalertragssteuer ohnehin endbesteuert sei. Penker unterstrich, dass lediglich das Verschenken des Sparbuches steuerfrei ist. Wer das Geld vom Büchl abhebt und verschenkt, müsse dafür Steuer zahlen. Ab 1. Juli ist zudem auch die Weitergabe von anonymen Sparbüchern verboten. "Bei Übertretungen droht eine Verwaltungsstrafe, wenngleich die Beweisführung wohl relativ schwierig sein wird", so Penker. Seit August 1996 dürfen in Österreich keine anonymen Wertpapierdepots mehr eröffnet werden, Tilgungen und Verkaufstransaktionen waren jedoch weiterhin möglich. Auch damit ist mit 30. Juni Schluss, wobei die Zahl der EKGs, der Effektkassageschäfte, nicht mehr sehr hoch ist. Vorstandsdirektor Markus Orsini-Rosenberg: "Wir haben noch etwa 300 EKGs im Bestand." Auf diesen Depots ist ab 1. Juli ohne Legitimation keinerlei Transaktion mehr möglich. (APA)