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Mondbewohner nehmen Astronomen gefangen, radioaktiv mutierte Riesenechsen zerstören Tokio, oder wahnsinnige Wissenschafter basteln den künstlichen Menschen, der dann unkontrolliert Amok läuft. Solche Fantasien können sichtbar gemacht werden, seit die Bilder etwa ab 1890 laufen lernten. Vor 100 Jahren, am 1. Mai 1902, wurde der allererste Science-Fiction-Film, "Die Reise zum Mond" des französischen Filmemachers und Zauberkünstlers Georges Melies, in Paris uraufgeführt. 16-minütiger Stummfilm "Die literarische Vorlage des 16-minütigen Stummfilms basierte auf Geschichten von Jules Verne und H. G. Wells", erklärt die Medienwissenschafterin Ulrike Bergermann. In dem Film lassen sich Astronomen mit einer Mondkanone in den Sternenhimmel schießen. Sie landen mit ihrer Rakete schließlich im rechten Auge des Mondes. Auf ihrer Expedition geraten die Forscher in einen Schneesturm und werden in Höhlen von Mondbewohnern mit panzerartigen Anzügen attackiert. Die Wissenschafter können sich jedoch mit Regenschirmen wehren und den Mondbewohnerkönig überwältigen. Nach der Flucht werden die Helden auf der Erde frenetisch gefeiert. "Spock-Gruß" und Fans-Klubs Seit dem ersten SF-Film hat das Genre eine riesige Fangemeinde gewonnen. So haben mit gespreizten Fingern Generationen von Schülern den "Spock-Gruß" aus "Raumschiff Enterprise" geübt. "Ich kann ihn aber nur mit meiner linken Hand", sagt Thorsten Stich, vom offiziellen Star-Trek-Fanclub in Augsburg. Bereits mit vier Jahren hat der heute 29-Jährige seine erste "Star Trek"-Folge im Fernsehen mit Captain Kirk und Spock vom Planeten Vulkan gesehen. "Man kann sich sehr gut mit den Charakteren identifizieren und wird richtig vom Film gefangen genommen", sagt Stich. "Wie der Mensch Technik und Natur kontrolliert" Doch was sind eigentlich SF-Filme? "In SF-Filmen geht es meist darum, wie der Mensch Natur und Technik kontrolliert", stellt Bergermann fest. Dabei würden wissenschaftliche Erkenntnisse mit fantastischen Geschichten verbunden. SF-Filme haben auch immer eine Vorreiterrolle in der Trickfilmtechnik gespielt. So hat laut Bergermann bereits Melies die so genannte Stopptricktechnik erfunden. Dabei wird der Film während des Drehens angehalten und ein Gegenstand verändert oder hinzugefügt. Im Film erscheinen dann Gegenstände wie von Zauberhand. Ausleben können sich im SF-Film auch Modellbauer und Kostümbildner. Elektrisch ferngesteuerte Modell-Ufos bis hin zu Menschen in Godzilla-Kostümen wurden verfilmt. "Mittlerweile wird jedoch immer mehr die Digitaltechnik eingesetzt", sagt Bergermann. Raumschiffe oder Monster entstehen nun im Computer und werden im Film eingefügt. Siegeszug begann in den 50er Jahren Der Siegeszug des Genres begann erst in den 50er Jahren. "Die Entwicklung der Atombombe und der Kalte Krieg wurden dann in SF-Filmen verarbeitet", berichtet Bergermann. Beispiele hierfür seien die Filme "Formicula" aus dem Jahr 1954 und "Die Körperfresser kommen" von 1977. So werden in "Formicula" die Menschen mit den Auswirkungen von Atombombentests konfrontiert. Im "Körperfresser"-Film kommen massenhaft außerirdische, gefühllose Sporen auf die Erde, die Kopien von Menschen erstellen und das Original töten. Für die großen Filmstudios sind SF-Filme immer wieder Kassenschlager. So sind nach Angaben der Internet Movie Database unter den weltweit 20 Filmen mit den höchsten Zuschauerzahlen elf aus dem Genre Science Fiction. Dazu kassieren die Studios Milliarden bei der Vergabe von TV- und Videolizenzen und dem Verkauf von Merchandising-Artikel wie Star-Trek-Sammelkarten und Alien-Gummimasken.(APA/AP)