Etat
Bankenkonsortium soll Kirchs Springer-Anteil übernehmen
Preis bei rund einer Milliarde Euro
Leo Kirch hat die Commerzbank mit dem
Verkauf seines 40-Prozent-Anteils am Springer Verlag beauftragt. Die
Frankfurter Großbank bestätigte am Dienstag, ein entsprechendes
Mandat erhalten zu haben, äußerte sich aber nicht zu Details. Nach
Informationen des "Handelsblatts" (Dienstagausgabe) und des Wall
Street Journal Europe soll die Commerzbank Kirchs Aktienpaket
gemeinsam mit Dresdner Bank, Bayerischer Landesbank und Verlagserbin
Friede Springer übernehmen wollen und nach drei Jahren an die Börse
bringen. Die KirchBeteiligung ist derzeit über eine Tochterfirma Besitzerin
des Springer-Pakets. Die Anteile können nur mit Zustimmung der
Mehrheitsaktionärin Friede Springer verkauft werden. KirchBeteiligung
ist von der Insolvenz der KirchMedia nicht betroffen.
10 Prozent für Friede Springer
Dem "Handelsblatt" zufolge wird der Commerzbank-Vorstand den
Verkauf von Kirchs Springer-Paket am Dienstag kommender Woche
absegnen. Das Konsortium wolle rund eine Milliarde Euro für den
Anteil an dem Berliner Verlagshaus bezahlen. Dem Bericht zufolge ist
vorgesehen, dass die Commerzbank 40 Prozent des Pakets, die Dresdner
Bank 30 Prozent und die Bayerische Landesbank 20 Prozent übernimmt.
Die restlichen zehn Prozent sollte Friede Springer erhalten, die sich
damit eine eigene Mehrheit am Berliner Verlagshaus sichern wolle.
Die HypoVereinsbank hatte Mitte Februar angekündigt, Kirchs
Springer-Anteil für 1,1 Milliarden Euro zu übernehmen. Bankchef
Albrecht Schmidt wies aber darauf hin, dass die Vereinbarung zwischen
Kirch und der Bank hinfällig sei, wenn der Medienunternehmer einen
besseren Käufer finde. (AP)