Wirtschaft
Daewoo-Österreich will selbstständig bleiben
Lokale Importgesellschaft: Unsicherheit über Fortbestehen der Marke beendet
Wien - Daewoo Motors Austria glaubt, auch nach der
mehrheitlichen Übernahme des Mutterkonzerns durch den US-Autoriesen
General Motors (GM) vorerst selbstständig bleiben zu können. "Wir
gehören zu den sieben europäischen Tochterfirmen, die von GM - bzw.
von der neu gegründeten Eigentümergesellschaft - übernommen und
weitergeführt werden. Ich glaube nicht, dass es zu einem Einfluss von
GM Europa oder von Opel Österreich kommen wird", meinte
Daewoo-Österreich-Geschäftsführer Heung-Sup Han am Dienstag. Über eine möglicherweise geplante Integration des
Daewoo-Vertriebs in die GM-Konzernstruktur ist am Tag der
Unterzeichnung des Übernahmevertrags zunächst nichts bekannt
geworden. Die Importgesellschaft Daewoo Motor Österreich gehört zu 100
Prozent dem insolventen südkoreanischen Autokonzern, den GM nun
zusammen mit ungenannten Finanzpartnern zu zwei Drittel übernimmt.
Daewoo Österreich hat im vergangenen Jahr über 33 Vertragshändler
rund 850 Pkw verkauft. Ob die österreichische Opel-Organisation, die
seit 2001 auch Saab betreut, künftig auch für die südkoreanischen
Marke zuständig wird, ließ die Opel Austria Vertrieb GmbH am Dienstag
zunächst offen.
Drastischer Verkaufsrückgang
Die Krise des überschuldeten koreanischen Autokonzerns wird von
Heung-Sup Han als Hauptgrund für den drastischen Rückgang der
österreichischen Daewoo-Verkaufszahlen 2001 angeführt. Der Rückgang
gegenüber den Zahlen 2000 (1.400 verkaufte Pkw) betrug rund 40
Prozent. Die Zeit der Verunsicherung des Marktes nach der Insolvenz
des Mutterkonzerns gehört nun endgültig der Vergangenheit an, hofft
der Daewoo-Österreich-Chef: "Mit dem Einstieg von GM ist endgültig
klar, dass die Marke bestehen bleibt, dass es weiter Ersatzteile gibt
und dass die Servicegarantien und Verpflichtungen gegenüber den
Kunden gewährleistet sind." (APA)