Moskau - Der russische Generalstabschef Anatoli Kwaschnin hat seine eigenen Angaben über den angeblichen Tod des tschetschenischen Rebellenführers Schamil Bassajew relativiert. Bassajews Stimme sei seit einem halben Jahr nicht mehr auf abgefangenen Funkgesprächen zwischen den Rebellen zu hören gewesen, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax Kwaschnin am Dienstag. Auch ansonsten habe es in der Zeit keine Berichte über Aktionen des Rebellenführers gegeben. "Es ist möglich, dass Bassajew nicht mehr lebt, aber wir haben dafür keinen Beweis," räumte Kwaschin ein. Zuvor hatte er laut der Nachrichtenagentur Itar-Tass erklärt, Bassajew sei "umgebracht" worden.Mehrere Dementi Kwaschnins erste Aussagen wurden von mehreren Seiten dementiert: So erklärte der in Tschetschenien stationierte russische Kommandeur Wladimir Moltenskoi, die Armee habe andere Informationen, wonach sich Bassajew auf einem der Rebellen-Stützpunkte in der Schlucht von Vedeno aufhalte. Auch FSB-Chef Sergej Babkin bezweifelte die Nachricht von Bassajews Tod. Er habe keine Informationen, die auf einen Mord an Bassajew schließen ließen, sagte Babkin laut Interfax. Desweiteren sagte ein Sprecher des tschetschenischen Präsidenten Aslan Maskhadow, die Angaben Kwaschnins seien "das irre Gerede eines Betrunkenen". Unstrittig scheint dagegen der Tod des tschetschenischen Kommandeurs Khattab, der vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB (Ex-KGB) ermordet wurde. Dessen Tod hatten die islamistischen Rebellen in Tschetschenien zunächst bestritten, am Montag auf ihrer Internetseite Kavkaz.org jedoch bestätigt. (APA)