Europa
Elf Mitglieder der baskischen Partei Herri Batasuna verhaftet
ETA-Mitglied wegen Briefbombenanschlags verurteilt
Madrid - Die spanische Polizei hat elf Mitglieder der
baskischen Partei Herri Batasuna unter dem Vorwurf der finanziellen
Unterstützung der Untergrundorganisation ETA festgenommen. Darunter
war auch Parteiführer Jon Gorrotxategi. Die Behörden erhoben am
Dienstag Anklage gegen die Festgenommenen, die zum Verhör nach Madrid
gebracht wurden. Dort wurde am Dienstag ein ETA-Mitglied wegen eines
versuchten Anschlags mit einer Briefbombe auf einen Polizisten zu 19
Jahren Haft verurteilt. Die Razzien gegen die Batasuna-Mitglieder am Montag und
Dienstag wurden von Richter Baltasar Garzon überwacht.
Batasuna-Sprecher riefen zu Protesten gegen die Festnahmen auf. Das
Innenministerien wirft den Festgenommenen vor, die Einnahmen von
Firmen zur Finanzierung der ETA verwendet zu haben. Um welche Firmen
es sich handelt, wurde nicht gesagt. Die Regierung hat auch mit einem
Verbot von Batasuna gedroht, weil die Partei direkt die ETA
unterstützen soll. Das finanzielle Netz der ETA soll sich über
mehrere Länder erstrecken, darunter auch Frankreich, Kolumbien, Kuba,
Panama und die Kapverdischen Inseln.
Bei dem Briefbombenanschlag war ein Nachbar des Polizisten, der
das eigentliche Ziel des Angriffs war, schwer verletzt worden. Dieser
hatte das Päckchen mit dem Sprengsatz, das in Frankreich aufgegeben
worden war, versehentlich für ein Buch gehalten, das er bestellt
hatte. Bei der Explosion wurden ihm die Finger abgerissen. (APA/AP)