Asien & Pazifik
Regierungstruppen töten Hunderte von Rebellen in Nepal
Bis zu 650 Maoisten in Nepal getötet - Armee startet neue Offensive
Kathmandu - Armee und Polizei in Nepal haben nach
eigenen Angaben mehrere hundert mutmaßliche maoistische Rebellen im
Westen des Landes eingekesselt. Am Montag habe eine neue Offensive
gegen die Stützpunkte der Maoisten in Lisne Lekh (300 Kilometer
westlich der Hauptstadt Kathmandu) begonnen, teilte die Regierung
mit. Inoffiziell hieß es von Seiten des Militärs, die Rebellen würden
von Bodentruppen und von Hubschraubern aus angegriffen. Ob sie
Widerstand leisten, blieb unklar. Die Angaben über die Zahl der Toten gingen auseinander. Zeitungen
in Nepal sprachen am Montag von bis zu 650 getöteten Maoisten. Die
Regierung gab nach den seit Donnerstag andauernden Kämpfen bisher an,
es seien 350 Rebellen getötet worden. Über eigene Verluste machten
Armee und Polizei keine Angaben.
Die Maoisten kämpfen seit mehr als sechs Jahren für die
Abschaffung der Monarchie im Himalaya-Königreich Nepal und streben
ein kommunistisches Regime an. Nach ihrer Ansicht tut die Regierung
zu wenig für die Entwicklung in den extrem armen ländlichen Regionen.
Bisher sind bei den Kämpfen bis zu 4300 Menschen ums Leben gekommen.
Die Maoisten greifen meist die Polizei an. Sie finanzieren sich
durch Banküberfälle. Sie terrorisieren auch die Zivilbevölkerung,
wenn sie das Land lahm legen, indem sie jeden mit Gewalt bedrohen,
der zur Arbeit geht. Bei Anschlägen sind Zivilisten, unter ihnen auch
Kinder, ums Leben gekommen.
Armee und Polizei hatten die Maoisten-Stützpunkte am Donnerstag
angegriffen. In der Region hatten sich angeblich 1500 Rebellen
aufgehalten. Mehrere hundert sollen entkommen sein. Soldaten
eroberten nach inoffiziellen Angaben zwei unterirdische Bunker, in
denen Munition und Vorräte gelagert waren.
Bewohner der Region befürchten, dass auch Zivilisten getötet
worden sind. Unter anderem wurden fünf Männer vermisst, die die
Maoisten als Lastenträger verpflichtet hatten.(APA/dpa)