Washington - Ein Cholesterin senkendes Harz, das seit gut 2.500 Jahren in Indien verwendet wird, hat jetzt auch den Segen westlicher Mediziner. Einem Team um Nancy Urizar vom Baylor College of Medicine in Houston (US-Bundesstaat Texas) gelang es, die biochemische Wirkung von Guggulsteron, einem Wirkstoff aus dem Harz des Guggul-Baums, zu entschlüsseln. Das dornige, ein bis zwei Meter hohe Myrrhegewächs mit dem Fachnamen Commiphora mukul, ist in arabischen Ländern und Indien verbreitet. Auf Grundlage des Stoffes könnten in Zukunft sogar noch stärkere Blutfettsenker mit dem gleichen Wirkmechanismus entwickelt werden, heißt es in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science" (Sciencexpress) vom Freitag. Urizar und Kollegen wiesen in ihrer Studie nach, dass Guggulsteron tatsächlich einen Hormonrezeptor blockiert, den Farnesoid-X-Rezeptor (FXR). FXR spielt eine wichtige Rolle im Cholesterin-Haushalt. Es überwacht den Gallensäurespiegel. Der Körper gewinnt Gallensäure aus Cholesterin und gibt sie über die Leber frei. Das Harz wurde in Indiens traditioneller Ayurveda-Medizin bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. verwendet, um den Stoffwechsel zu fördern und Gewicht zu reduzieren. Bisher gibt es eine westliche Studie mit dem Wirkstoff. Darin hatte er die Blutfettwerte bei Patienten, die bereits einen herkömmlichen Cholesterinsenker gegen das "schlechte" Cholesterin (LDL) einnahmen, um weitere zehn Prozent gesenkt. (APA)