Nassau - Aus den Parlamentswahlen auf den Bahamas ist die Progressive Liberale Partei (PLP) als Sieger hervorgegangen. Damit wurde am Donnerstag die Regierung der Freien Nationalbewegung (FNM) nach zehn Jahren abgewählt. Neuer Ministerpräsident wird voraussichtlich Perry Christie von der PLP, die 28 der 40 Parlamentssitze erringen konnte. Die FNM kam nur auf acht Mandate, die Koalition für Demokratische Reformen (CDR) auf vier Sitze. An Stelle des langjährigen Regierungschefs Hubert Ingraham hatte die FNM Tommy Turnquest als Spitzenkandidat ins Rennen geschickt. Wahlberechtigt waren 145.000 Einwohner. Die PLP hatte den Inselstaat in der nordöstlichen Karibik 1973 in die Unabhängigkeit geführt. Vor zehn Jahren war die Partei wegen eines Drogengeldskandals abgewählt worden. Kurz vor der Wahl hatte Turnquest die PLP erneut der Korruption bezichtigt, musste sich aber auch selbst Korruptionsvorwürfe seiner Gegner gefallen lassen. Die FNM gilt als die von englischen Siedlern gegründete Elitepartei, die Sorgen der Unterschicht und der kleineren Inseln nicht genug beachtet. Die Bahamas sind eine konstitutionelle Monarchie im britischen Commonwealth, Staatsoberhaupt ist die britische Königin. Der Staat gilt als Steuerparadies und beliebtes Millionärsdomizil. Seit einiger Zeit sind die Bahamas auch Umschlagplatz für kolumbianisches Kokain. (APA/AP)