Wien - Der schwedische Verteidigungsminister Björn von Sydow
hat Freitagabend bei einer Pressekonferenz in Wien das am Donnerstag
von Saab-Österreich-Chef Roger Lantz bekannt gegebene, neue
Abfangjäger-Angebot für 24 Stück JAS-39 "Gripen" des schwedischen
Herstellers Saab um zwei Punkte ergänzt. Die beiden Punkte seien als
Teil des Gesamtangebots von Saab zu sehen, so der schwedische
Minister. Erstens biete Schweden den österreichischen Piloten an, schon ab
Herbst an der Ausbildung für den "Gripen", zusammen mit schwedischen
Piloten in Trainingscamps in Nordschweden teilzunehmen. "Wir halten
den Österreichern die Ausbildungsplätze frei", sagte von Sydow. 18
Piloten des Bundesheeres wurden in der Vergangenheit in Schweden
bereits auf dem unmittelbaren Vorgängermodell des "Gripen"
ausgebildet.
Zwischenlösung
Zweitens könnte Schweden als Zwischenlösung, wie von Österreich
gewünscht, bereits im kommenden Jahr sechs bis acht "Gripen" der
schwedischen Luftwaffe bereitstellen, damit es bei der
Luftraumüberwachung Österreichs zu keinen Engpässen kommt. Dadurch
könnten die letzten "Draken" früher außer Dienst gestellt werden, als
von Österreich geplant.
Die beiden Punkte seien die Antwort der schwedischen Regierung auf
österreichische Bedenken hinsichtlich der Lieferzeit der neuen
Abfangjäger. Schweden biete Österreich eine "sofortige und flexible"
Interimslösung bis zum endgültigen Liefertermin an. Dieser wäre laut
Saab-Angebot vom Donnerstag Mitte 2005. Sydow sagte, Schweden sei
"sehr lebhaft daran interessiert" (very eager) , das Angebot zu
bekommen. Die Angebotsergänzung habe er am Freitag persönlich sowohl
seinem Amtskollegen Herbert Scheibner (F), dessen Vorgänger Werner
Fasslabend (V) sowie dem SPÖ-Vorsitzenden Alfred Gusenbauer
überbracht. (APA)