Josef Riedler bleibt dabei: Diese Woche erscheint Die Neue. Eine Art Nachfolgeprojekt der steirischen Tageszeitung Neue Zeit, unter Riedlers Führung im Vorjahr eingestellt. Nach langem, schwerem Leiden, gemildert von eindrucksvollen Summen aus der Presseförderung, ging dieses den Sozialdemokraten nahe stehende Blatt mit Passiva von 25,5 Millionen Euro in Konkurs.Als Neue-Erscheinungsorte gab Herausgeber Riedler, 65, bisher Graz und Wien an. Beworben wird es nun freilich nur in der Steiermark, auch das sparsam "mit Prospekten und PR-Maßnahmen". Ein "Wirtschaftskonsortium" stehe "daneben" STANDARD-Informationen, wonach die Existenz der neuen Neuen für ein Jahr gesichert sein soll, bestreitet er: "Wir haben nie gesagt, dass es nur für eine begrenzte Frist finanziert ist." Über Finanzierung und Financiers schweigt er beharrlich: Die Neue gehöre einer Günther Gruber GesmbH, und die wiederum alleine dem gleichnamigen ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur der Neuen Zeit. Ein "Wirtschaftskonsortium" stehe "daneben", finanziere aber nicht, wird Riedler noch ein bisschen kryptischer. Schweiz: Weltwoche als Magazin Gerüchte über Unterstützung der - selbst geldarmen - Bundes-SPÖ weist Sprecherin Conny Zoppoth als "ausgeschlossen" zurück. "Keine Partei" sieht auch Riedler unter den daneben Stehenden. Beim - ebenfalls kolportierten - ÖGB zeigt sich eine Sprecherin überrascht, ihre Organisation könnte spenden. Und Alfred Annawitt, Vorstandssprecher der früher bei der Neuen Zeit engagierten Leykam Media AG sagt: "Wir sind nicht involviert." Branchenkenner bezweifeln die Tragfähigkeit des Projekts. Gleich nach dem für Dienstag geplanten Neue-Start verabschieden sich Schweizer Kollegen vom Genre Wochenzeitung: Die defizitäre Weltwoche erscheint künftig als Magazin. Die neuen Investoren hat das Blatt - nach öffentlichem Rätseln der Redaktion über ein von der Swissfirst Bank geführtes Konsortium - schon im Detail veröffentlicht. (DER STANDARD; Print-Ausgabe, 4./5. Mai 2002)