Des Moines - In den US-Bundesstaaten Iowa und Illinois sind am Freitag in mehreren Briefkästen Rohrbomben explodiert. Dabei sind den Behörden zufolge fünf Menschen verletzt worden. Die US-Bundespolizei FBI vermutet einen politischen Hintergrund und sprach von "Terrorismus heimischen Ursprungs". Bei den Verletzten handle es sich um drei Postmitarbeiter und zwei Kunden, teilte die US-Post mit. Zuvor hatte sie von vier verletzten Postangestellten gesprochen. Keiner habe aber lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Eine Person sei am Auge verwundet, eine andere an der Hand und an der Schulter. Die Briefkästen lagen den Angaben zufolge innerhalb von rund 240 Kilometern entlang des Stroms Mississippi, im Umkreis der Stadt Davenport im US-Bundesstaat Iowa. Fünf Sprengsätze explodiert Nachdem ein Sprecher der zuständigen Behörde in Chicago zunächst gesagt hatte, es seien sechs oder sieben Rohrbomben explodiert, hieß es später, in fünf Briefkästen seien fünf Sprengsätze hochgegangen. Bomben in zwei weiteren Briefkästen hätten sicher gestellt werden können, ohne dass sie explodiert seien. Die Sprengsätze waren den Angaben zufolge mit Neun-Volt-Batterien verkabelt. Die Bomben seien offenbar in dem Moment explodiert, in dem sie aus den Briefkästen herausgenommen wurden, sagte eine Sprecherin der Post. FBI auf der Hut Das FBI schloss nicht aus, dass noch weitere Bomben gefunden werden. Nach Untersuchung der beigelegten Briefe seien die Taten als Terroranschläge mit heimischem Hintergrund eingestuft worden, sagte ein FBI-Sprecher. Nach den Anschlägen am 11. September in New York und Washington waren in den USA mehrere Briefe aufgetaucht, die mit dem auch als biologische Waffe verwendbaren Milzbrand infiziert waren. Mehrere Menschen steckten sich an und starben an der Krankheit. Bei den Bomben seien Briefe mit "regierungsfeindlichem Inhalt" gefunden worden, sagte der Sprecher der Chicagoer Behörde. Die Briefe waren dem FBI zufolge maschinengeschrieben und laut US-Post in Plastiktüten verpackt. In den Briefen werde kritisiert, dass sich die Regierung in das Leben der Bürger einmische, sagte ein Sprecher der US-Post. Laut FBI waren alle Briefe in ähnlichen Worten verfasst und hatten dieselbe Botschaft. Sie seien unterzeichnet von "Jemandem, der sich Sorgen macht" und warnten davor, dass noch mehr Menschen versuchten, Aufmerksamkeit zu erregen, sagte der FBI-Sprecher. Die Post rief ihre Boten zurück und setzte die Zustellung für Samstag in der weiteren Umgebung von Davenport aus. "Postkunden sollten sehr vorsichtig sein, wenn sie ihre Briefkästen öffnen", sagte eine Sprecherin.(APA/Reuters)