Istanbul - Ein bewaffneter Mann hat am Samstag in einem Luxushotel in Istanbul vorübergehend etwa 20 Touristen in seine Gewalt gebracht. Nach knapp eineinhalb Stunden ergab sich der Täter, wie türkische Medien berichteten. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben des Fernsehsenders NTV wollte der Mann, offenbar ein Tschetschene, gegen die russische Militäroffensive in der abtrünnigen Kaukasusrepublik Tschetschenien sowie gegen das israelische Vorgehen in den palästinensischen Autonomiegebieten protestieren. Mit einer Kalaschnikow bewaffnet, drang der Mann am Vormittag in die Lobby des Marmara-Hotels in der Innenstadt von Istanbul ein, gab Schüsse in die Luft ab und zwang etwa 20 Gäste in den Ballsaal. Kurz darauf habe er etwa ein Dutzend Geiseln freigelassen und lediglich fünf Russen in seiner Gewalt behalten, berichtete der Fernsehsender CNN-Turk. Anti-Terror-Einheiten der Polizei stürmten daraufhin das Hotel, und der Geiselnehmer gab auf, wie die Nachrichtenagentur Anatolia meldete. Insgesamt habe das Drama nur 80 Minuten lang gedauert, berichtete der TV-Sender NTV. Bereits im April vergangenen Jahres hatten Anhänger tschetschenischer Rebellen in einem Istanbuler Luxushotel etwa 120 Menschen in ihre Gewalt gebracht. Sie forderten ein Ende der russischen Militäraktion in Tschetschenien. Das Geiseldrama endete nach rund zwölf Stunden ohne Blutvergießen.(APA/AP/Reuters)