Sport
Rossi nahm in Jerez Revanche
Der kleine Italiener feierte in Spanien einen überlegenen Erfolg. Heimsieg durch Fonsi Nieto in 250-ccm-Klasse
Jerez - Valentino Rossi ist zwei Wochen nach seiner
"Niederlage" in Südafrika zum Siegen zurückgekehrt. Der Weltmeister
gewann am Sonntag in der MotoGP-Klasse den Grand Prix von Spanien in
Jerez überlegen und kam zum zweiten Saisonerfolg. Bei den 250-ern
feierte Fonsi Nieto einen Heimsieg, Lucio Cecchinello dominierte bei
den 125-ern.In Südafrika hatte sich Valentino Rossi nach einem verpatzten
Bremsmanöver in der Schlussrunde seinem Teamkollegen Tohru Ukawa
geschlagen geben müssen. Der Japaner lag auch in Jerez in der ersten
Rennhälfte vor Rossi in Führung, als der Italiener aber das Tempo
erhöhte, vermochte auch Ukawa nicht mehr zu folgen und belegte am
Ende hinter seinem Landsmann Daijiro Katoh, dem 250-ccm-Weltmeister,
nach mehreren packenden Positionskämpfen mit Loris Capirossi (4.)
Platz drei.
Schwarze Flagge für Biaggi
Ganz reibungslos war für Rossi das erste Saisonrennen in Europa
indes nicht verlaufen. Schon kurz nach dem Start vermochte er einen
Sturz nur mit Mühe zu vermeiden, nachdem er vom Amerikaner Kenny
Roberts gerempelt worden war. Für Max Biaggi stand der Abstecher nach
Andalusien unter einem schlechten Stern. Der Römer wurde wie der
Franzose Olivier Jacque wegen Frühstarts mit einer Stop-and-Go-Strafe
belegt. Weil Biaggi der Aufforderung der Rennleitung nicht nachkam,
seine Fahrt innerhalb der vorgeschriebenen Frist (drei Runden) zu
unterbrechen, wurde ihm die Schwarze Flagge gezeigt, die dem Fahrer
die sofortige Rückkehr an die Boxen befiehlt.
Im 50 Anlauf zum ersten Sieg
Fonsi Nieto, der in der Viertelliterklasse zum 50. Mal am Start
war, ließ das Rennen zu einem Volksfest werden. Als der 23-jährige
Madrilene mit der karierten Flagge abgewinkt wurde und seinen ersten
GP-Sieg unter Dach und Fach hatte, kannte die Begeisterung unter den
über 100.000 Zuschauern keine Grenzen. Seinen Beitrag zur
ausgelassenen Stimmung leistete auch Emilio Alzamora mit Rang drei
hinter dem Italiener Roberto Rolfo. Der Name Nieto verpflichtet im
Motorradsport zum Erfolg: Fonsis Onkel Angel Nieto war in den
Siebziger- und Achtzigerjahren mit insgesamt 13 WM-Titeln eine der
ganz großen Figuren.
Drei Siege - Dreimal Spanien
Auf iberischem Terrain fühlt sich Lucio Cecchinello besonders
wohl. Der Italiener hat seine nunmehr drei Grand-Prix-Siege
ausnahmslos in Spanien eingefahren; 1998 war er in Jarama, 2001 in
Montmelo erfolgreich gewesen. Neben Cecchinello stand in der
Schlussphase der 125-ccm-Klasse Weltmeister Manuel Poggiali im
Mittelpunkt. In der vorletzten Runde touchierte der 19-Jährige aus
San Marino die Aprilia seines Landsmann Alex De Angelis, der
daraufhin stürzte. Poggiali musste wenige Meter vor dem Ziel auch
noch selber zu Boden. In der letzten Kurve riskierte er beim Versuch,
Cecchinello zu überholen, zu viel und fiel vom zweiten auf den
zehnten Platz zurück.
Mit Rang zwei vor dem Deutschen Steve Jenkner baute Arnaud Vincent
die Führung im WM-Zwischenklassement aus. Der Franzose reist mit 18
Punkten Vorsprung auf Poggiali zu seinem Heimrennen in Le Mans.(APA)
MotoGP-Klasse:
1. Valentino Rossi (ITA) Honda 46:51,843
2. Daijiro Kato (JPN) Honda 46:53,033
3. Tohru Ukawa (JPN) Honda 46:54,288
4. Loris Capirossi (ITA) Honda 46:54,673
5. Alex Barros (BRA) Honda 46:55,960
6. Norick Abe (JPN) Yamaha 47:10,360
WM-Stand:
1. Rossi 70 Punkte
2. Ukawa 41
3. Kato 39
250 ccm-Klasse:
1. Fonsi Nieto (ESP) Aprilia 46:03,241
2. Roberto Rolfo (ITA) Honda 46:05,228
3. Emilio Alzamora (ESP) Honda 46:08,596
4. Franco Battaini (ITA) Aprilia 46:14,725
5. Roberto Locatelli (ITA) Aprilia 46:15,223
6. Casey Stoner (AUS) Aprilia 46:19,717
WM-Stand:
1. Nieto 44 Punkte
2. Rolfo 41
3. Battaini 39
125 ccm-Klasse:
1. Lucio Cecchinello (ITA) Aprilia 42:08,107
2. Arnaud Vincent (FRA) Aprilia 42:10,382
3. Steve Jenkner (GER) Aprilia 42:10,880
4. Daniel Pedrosa (ESP) Honda 42:16,725
5. Mika Kallio (FIN) Honda 42:21,196
6. Youichi Ui(JPN) Derbi 42:21,731
WM-Stand:
1. Vincent 65 Punkte
2. Manuel Poggiali Gilera 47
3. Pedrosa 37