Innovationen
Südafrikanischer Weltraumtourist wohlbehalten auf der Erde zurück
Millionenschwerer Computer-Unternehmer Shuttleworth landete in kasachischer Steppe
Nach zehn Tagen im All ist der
südafrikanische Weltraumtourist Mark Shuttleworth wieder wohlbehalten
auf die Erde zurückgekehrt. Die Sojus-Raumkapsel mit dem 28-Jährigen
und zwei russischen und italienischen Astronauten an Bord landete um
05.51 MESZ planmäßig in der kasachischen Steppe, wie das russische
Kontrollzentrum bei Moskau mitteilte. Der US-Fernsehsender CNN zeigte
in ersten Bildern die lachende Crew auf freiem Feld bei Arkalyk im
Nordwesten der früheren Sowjetrepublik.Untersuchung gleich nach Landung
Unmittelbar nach dem Ausstieg aus der Kapsel untersuchten Ärzte
die drei Männer und bestätigten, dass sie die Landung sehr gut
überstanden hätten. Drei Stunden zuvor hatte die Kapsel von der
Internationalen Raumstation ISS abgekoppelt. Beim Eintritt in die
Erdatmosphäre trennte sich die Sojus-Kapsel von den restlichen
Raumschiffelementen. Fallschirme bremsten die Landung auf der Erde.
Eine "außergewöhnliche Erfahrung"
Mit einem breiten Lächeln und offensichtlich in guter Form umarmte
Shuttleworth seinen Vater Rick, der eigens für die Rückkehr seines
Sohnes nach Kasachstan gereist war. Sein Weltraum-Abenteuer
bezeichnete der junge Computer-Millionär als eine "außergewöhnliche
Erfahrung".
Die Kapsel war am 25. April vom kasachischen Weltraumbahnhof
Baikonur gestartet. An Bord befanden sich auch Raumschiff-Kommandant
Juri Gidsenko und der italienische Ingenieur Roberto Vittori. Neben
Shuttleworth war es auch für Vittori der erste Flug ins All. Der in
jungen Jahren zu Reichtum gekommene Computer-Unternehmer Shuttleworth
war nach dem US-Geschäftsmann Dennis Tito der zweite Tourist an Bord
der ISS. Er zahlte den Russen für das Abenteuer 20 Millionen Dollar
(22,1 Mill. Euro). An Bord der Raumstation war er für eine Reihe von
Experimenten zuständig, darunter vor allem für Tests zu einem
möglichen Impfstoff gegen die Immunschwächekrankheit Aids.
Lob von russischer Raunfahrtbehörde
Großes Lob erhielt Shuttleworth von der russischen
Raumfahrtbehörde, wie die Agentur Interfax meldete. Er habe sich
"bestens in die Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation
integriert", hieß es. In der Nacht hatte sich die Sojus-Crew von
ihren Gastgebern auf der ISS verabschiedet. Die Dauerbesatzung aus
zwei US-Amerikanern und einem Russen soll noch bis Mitte Juni im All
bleiben.
Nach Shuttleworth wollen nun offenbar immer mehr Multi-Millionäre
den Trip in den Kosmos wagen. Zu den Anwärtern zählt unter anderem
der Boygroup-Sänger Lance Bass.(APA/AFP/dpa)