Suchmaschinen sind die Lotsen im unüberschaubaren Informationsmeer des Internet. Ohne sie hätte kaum jemand einen wirklichen Nutzen von den rund 600 Milliarden Webseiten. Zahlreiche Unternehmen hatten in den vergangenen Jahren sich vom Betrieb einer Internet-Suchmaschine als regelmäßige Anlaufstelle für Millionen von Nutzern ein glänzendes Geschäft erhofft. Doch auch die Großen unter ihnen litten massiv unter der Flaute im Online-Werbemarkt. Allein der ehemalige Newcomer Google wächst rasant und schreibt schwarze Zahlen. Kein Grund zur Klage Die ehemalige Nummer 1 unter den Suchmaschinen, Altavista , musste im vergangenen Jahr einen geplanten Börsengang wieder aufgeben und entließ ein Drittel der Belegschaft. Das Lycos-Portal zog sich aus mehreren Ländern zurück. Die amerikanischen Betreiber der Suchmaschine Google haben dagegen keinen Grund zur Klage. Ihr Geschäft hatte sich nie auf Werbeeinnahmen allein gestützt. Eine wesentliche zweite Säule im Geschäftsmodell war die Lizenzierung ihrer Suchtechnologie. Nun schloss das kalifornische Unternehmen einen Lizenzvertrag mit dem weltgrößten Onlinedienst AOL . Vom Sommer an wird AOL Time Warner die Google-Technologie auf den Internet- Seiten von AOL, CompuServe und Netscape einsetzen, gaben die Partner bekannt. Durchgesetzt Die Unternehmensgründer Larry Page und Sergey Brin hatten während ihrer Studienzeit an der Universität Stanford den Kern der Technologie entwickelt und starteten Google 1998. In rasanter Geschwindigkeit hatte sich die Suchmaschine im schwierigen Internet- Geschäft zunächst völlig ohne Werbeeinnahmen gegen die Großen im Markt durchgesetzt. Inzwischen bearbeitet der einstige Neuling rund 100 Millionen Suchanfragen täglich. Seit drei Jahren verzeichnet Google monatlich 20 Prozent mehr Besucher. Unter den reinen Suchmaschinen im Netz hat Google das Rennen um die ersten Plätze längst gewonnen. Rangordnung Wie andere Suchmaschinen auch durchsucht Google das Netz nach einzelnen Begriffen. Anschließend sortiert die Maschine die Ergebnisliste danach, wie populär die Seiten sind: Ermittelt Google, dass viele Homepages auf die jeweilige Seite verweisen, kommt sie in der Trefferliste ganz nach oben. Befindet sich das Suchwort auf einer Seite mehrmals oder in vom übrigen Text abgesetzter Schriftart, bringt dies ebenfalls eine höhere Rangordnung mit sich. Die automatisierte Suche greift auf eine Datenbank mit derzeit rund zwei Milliarden Internetseiten zu - sie gilt als größter Internet-Index der Welt. Mehr Unterdessen haben die Entwickler die Suchtechnologie beständig erweitert. Inzwischen verfügen die Anwender auch über eine gezielte Suchmöglichkeit nach bestimmten Dateitypen, etwa nach Bilden in einem bestimmten Format. Unter www.google.at ist auch eine eingeschränkte Suche unter ausschließlich deutschsprachigen Angeboten möglich. Für spezielle Fragen bietet die Suchmaschine seit April eine kostenpflichtige Recherche an. Der Nutzer kann gegen Gebühr eine Frage stellen, die anschließend von einem professionellen Mitarbeiter recherchiert wird. Weltweit erhielt das Unternehmen zahlreiche Auszeichnungen etwa vom "Time Magazin" oder dem amerikanischen Computer-Magazin "Wired".(APA/dpa/red)