Wien - Die Österreich Werbung (ÖW) und das Austrian
Convention Bureau (ACB), der Dachverband der österreichischen
Kongresswirtschaft, haben am Montag einen Kooperationsvertrag
unterzeichnet, um die "Spitzenposition" der Kongress-, und
Tagungsdestination Österreich und als Qualitätsurlaubsland noch
weiter zu verbessern, wie ÖW-Geschäftsführer Arthur Oberascher in
Wien verkündete. "Der Geschäftstourismus ist ein wichtiger Beitrag
zum Ganzjahrestourismus", er spreche neue Kunden an und öffne neue
Vertriebskanäle, so Oberascher. Zudem seien die Pro-Kopf-Einnahmen im
M.I.C.E.-Bereich (Meetings, Incentives, Conventions, Events) sehr
hoch.
Nach dem "Schulterschluss" mit den Round Table-Konferenzhotels vor
wenigen Wochen sei ein weiterer Schritt in der gemeinsamen
Bearbeitung internationaler Märkte unternommen worden, so Oberascher.
Der M.I.C.E-Markt entwickle sich qualitätsmäßig weiter, Technik und
Hardware seien dabei selbstverständliche Rahmenbedingung. Das Angebot
sowie Know-how sollen aber noch weiter entwickelt und verbessert
werden.
Einnahmen rund 1,1 Milliarden Euro
Laut ACB-Präsident Rudolf Kadanka entfallen rund vier Millionen
Nächtigungen in Österreich pro Jahr auf den Kongresstourismus. Das
Nächtigungsvolumen habe sich in den letzten 15 Jahren verdreifacht
und die Einnahmen mit rund 1,1 Mrd. Euro im Jahr 2000 seit 1995
verdoppelt. Zudem biete er 26.000 Ganzjahresarbeitsplätze. Deshalb
forderte Kadanka auch, "dass die Erhöhung der Marketing-Mittel
seitens der politischen Gremien verwirklicht werden". Kadanka
appelliert auch an die Entscheidungsträger in den verschiedenen
Organisationen und Vereinen, sich zu Österreich zu bekennen und mehr
Kongresse einzuladen. Das ACB gebe dabei Schützenhilfe bei der
Organisation. "Ein Kongress von 3.000 Teilnehmer bringt ein
10.000-Faches an Wertschöpfung mit sich", so Kadanka.
Etwa 60 bis 70 Prozent der Kongressbesucher würden mit
Begleitperson anreisen. "Es gibt immer wieder positive Rückmeldungen
aus kleineren Kongressorten", freute sich Kadanka, dass ehemalige
Kongressteilnehmer den nächsten Urlaub samt Familie in dem Ort
verbringen wollen.
14. Platz der beliebtesten Tagungsländer
2002 ist laut Kadanka ein sehr erfolgreiches Kongressjahr. Bereits
im März habe der Radiologen-Kongress in Wien - zum achten Mal - mit
fast 13.000 Personen stattgefunden. Er sei bis 2005 noch drei Mal
geplant. Für 2003 wurde der Kardiologen-Kongress mit ca. 25.000
Teilnehmern angekündigt. Grundsätzlich gebe es aber den Trend zu
Tagungen und Kongresse im kleineren Rahmen. "97 Prozent der Kongresse
finden mit weniger als 2.000 Teilnehmern statt", erklärte dazu Walter
Straub, Direktor der Wiener Hofburg und der Redoutensäle.
Durchschnittlich werden dabei etwa 400 Teilnehmer gezählt.
Je nach Studie und Statistik liegt Österreich weltweit zwischen
dem 10. und 15. Platz der beliebtesten Tagungsländer - laut der
letzten ICCA-Studie (International Congress and Convention
Association) rangiert die Alpenrepublik auf dem 14. Platz. Beim
Städte-Ranking liegt Wien an vierter Stelle.(APA)