Was denken sich Personalberater dabei, wenn sie Kandidaten zu sich ins Büro bitten, um sie eine halbe Stunde und oft länger in einem Wartezimmer absitzen zu lassen, in dem sich der Teppich wellt und die Mauer Flecken zeigt?

"Herr X. ist noch bei einem Termin außer Haus", sagt vielleicht das Fräulein vom Empfang, das die Türe per Druckknopf vom Arbeitsplatz aus geöffnet hat und dann gleich wieder in ihren Büroalltag eintaucht. - Ohne auch nur das Mindestmaß an Zuwendung, das einem Gast gebührt, zu offerieren: Kaffee, Mineralwasser, Zeitungen, ein paar Takte Smalltalk . . .

Der Kandidat wähnt sich auf dem Abstellgleis, starrt auf die Unzulänglichkeiten des ihm zugewiesenen Wartewinkels und macht sich allmählich ein Bild von dem Unternehmen.

Nächste Woche hat er einen Vorstellungstermin bei einem anderen Headhunter. Dort ist alles freundlich, transparent, sein Interviewer beginnt pünktlich mit dem Gespräch. Herr W. kriegt den Job als Personalchef eines 1000-Mitarbeiter-Unternehmens. Klar, wen er Monate später mit der Suche nach dem neuen Salesmanager beauftragt.