International
USA prüfen politische Mittel für schnelles Ende des Castro-Regimes
Vorwurf der Entwicklung biologischer Waffen
Washington - US-Präsident George W. Bush lässt
überprüfen, wie ein Ende des Castro-Regimes auf Kuba beschleunigt
werden kann. Das enthüllte ein hoher Regierungsbeamter am Montag in
Washington. "Der Präsident hat eine Überprüfung der politischen
Mittel angeordnet, die uns zur Verfügung stehen, um Kubas Übergang
zur Demokratie beschleunigen zu helfen", sagte der Abteilungsleiter
für Lateinamerika im US-Außenministerium, Otto Reich, in Washington.
Der Exilkubaner, der eine harte Anti-Castro-Haltung vertritt, nannte
keine Einzelheiten. Er machte klar, dass die US-Regierung engere wirtschaftliche
Beziehungen ausschließt. Einige US-Parlamentarier befürworten,
Nahrungsmittel und Medikamente an Kuba zu verkaufen. "Warum sollte
irgendjemand bei so vielen potenziell lukrativen Gelegenheiten für
Handel und Investment in Lateinamerika zum Partner eines bankrotten
totalitären Regimes werden?" fragte Reich. Die USA "werden keinen
Rettungsring werfen, um ein Regime zu retten, dass unter der Last
seines eigenen historischen Versagens versinkt".
Vor Reich hatte US-Außenminister Colin Powell betont, Kuba stehe
als einziges undemokratisches Land in der westlichem Hemisphäre
isoliert da; die Regierung Bush strebe "einen schnellen, friedlichen
Wandel zur Demokratie auf Kuba" an.
USA wirft Kuba erstmals Entwicklung von biologischen Waffen vor
Die USA haben Kuba erstmals öffentlich
beschuldigt, an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen
beteiligt zu sein. Kuba stehe im Verdacht, biologische Waffen zu
entwickeln und sein entsprechendes technisches Wissen an Länder
weiterzugeben, die Feinde der USA seien, sagte am Montag der
Staatssekretär im Außenministerium, John Bolton, in einer Rede vor
der konservativen Heritage Foundation. Um welche Länder es sich dabei
handele, sagte Bolton nicht. Er wies aber darauf hin, dass der
kubanische Staatschef Fidel Castro im vergangenen Jahr Syrien, Iran
und Libyen besucht habe.
Beobachter vermuten, dass Bolton mit seinen Äußerungen die
Kubapolitik der US-Regierung untermauern will, die darauf abzielt,
Kuba auf der Liste der Staaten zu behalten, denen Förderung des
internationalen Terrorismus vorgeworfen wird. Auch Syrien, Iran und
Libyen stehen auf dieser Liste des Washingtoner Außenministeriums. (APA/dpa)