Luc Bondy und das Burgtheater - Ein Buch als Ansporn zum Bleiben
Am Montag Abend wurde ein neuer Text- und Bildband über den Regisseur und Festwochen-Leiter vorgestellt
Redaktion
,
Wien - "Das ist für mich ein Rätsel, denn für mich ist
Theater das Gegenteil von fassbar", gab sich Luc Bondy kokett
ungläubig angesichts eines Buches, das den Versuch unternimmt, das
flüchtige Bühnengeschehen festzuhalten. Gestern, Montag, Abend wurde
im Großen Pausenfoyer des Burgtheaters der dritte Band der im
Residenz Verlag erscheinenden "Edition Burgtheater" vorgestellt. Er
ist - nach Peter Zadek und Gert Voss - dem Schweizer Theatermann
gewidmet, der als gefeierter Regisseur und Festwochen-Leiter in Wien
heimisch geworden ist. Burg-Chef Klaus Bachler hofft, dass es "ein
Ansporn für Luc Bondy" sein werde, "seine Arbeitsbiografie am
Burgtheater fortzusetzen."
Bondy arbeitet bereits daran. Der Schauspieler Michael Maertens,
der gerade mit ihm den "Anatol" am Akademietheater probt, las aus dem
Buch, das "leider kein Buch von Luc Bondy, sondern ein Buch über Luc
Bondy" ist, wie der deutsche Journalist C. Bernd Sucher als Reaktion
auf Ankündigungen "in österreichischen Gazetten" versicherte. Er muss
es wissen - zeichnet doch er (gemeinsam mit seinen Mitarbeitern
Stefan Fischer und Clemens Prokop) als Autor verantwortlich.
Hemmungen
Mit Bondy lauschte sein nahezu vollzählig erschienener
Festwochen-Mitarbeiterstab (während gegenüber, vor dem Rathaus, die
Bühne für die Eröffnung aufgebaut wurde), seine Frau Marie-Louise
Bischofberger und eine große Zahl an Schauspielern den Reden,
Vorlesungen und Danksagungen und blätterte in dem frisch
erschienenen, reichhaltig mit Fotos ausgestatteten Band. Mehr habe er
sich auch selbst nicht vorgenommen, meinte Bondy: "Ich habe gedacht,
ich werde das Buch nicht so gründlich anschauen, bevor ich meine
Inszenierungen beendet habe - damit ich nicht gehemmt werde."
Bei dem im Herbst erscheinenden vierten Band der Edition
Burgtheater dürfte Bondy weniger Hemmungen haben. Er ist seinem
jungen Regie-Kollegen Martin Kusej gewidmet. (APA)
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