Wien - Die Bioethik-Kommission der Bundesregierung wird am Mittwoch über die österreichische Haltung zur Finanzierung der Forschung mit embryonalen Stammzellen auf europäischer Ebene beraten. Nachdem die 19 Wissenschafter der Kommission bereits mehrfach dieses Thema erörtert haben, wird nun eine endgültige Stellungnahme erwartet. Nach Einschätzung von Mitgliedern wird es keine einhellige Meinung der Kommission geben. Vielmehr dürften der Politik mehrere Optionen zur Auswahl angeboten werden. Das EU-Parlament hat Mitte November das 6. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Entwicklung (2002 bis 2006) beschlossen. Von den insgesamt 16,3 Milliarden Euro sollen dabei auch bis zu 254 Millionen Euro für medizinische Forschungsprojekte ausgegeben werden, bei denen Embryonen im Anfangsstadium zur Gewinnung von Stammzellen vernichtet werden. Österreich wird mit der Teilnahme am Rahmenprogramm zwangsläufig auch Forschung an embryonalen Stammzellen finanzieren. Die am Mittwoch erwartete Stellungnahme der Bioethik-Kommission wird Basis eines Beschlusses der Bundesregierung, der bis Juni vorliegen soll. Bildungsministerin Elisabeth Gehrer wird die österreichische Meinung dann beim Forschungsministerrat vorbringen. Bereits im vergangenen Dezember hat Gehrer österreichische Bedenken gegen Förderung von Forschung an embryonalen Stammzellen durch die EU in Brüssel deponiert.(APA)