Österreich
Niederlände halten an Wahltermin trotz Attentats fest
Partei Fortuyns für Beibehaltung - Wahlen finden am 15. Mai statt
Den Haag - Der niederländische Premier Wim Kok hat am
Dienstag vor der Presse in Den Haag mitgeteilt, dass die
Parlamentswahl trotz des Mordes an dem Rechtpopulisten Pim Fortuyn
wie geplant am 15. Mai stattfindet. Zuvor hatte sich Fortuyns Partei
für eine Beibehaltung des Termins ausgesprochen. "Wir wollen, dass
die Wahlen stattfinden", sagte der Sprecher von Fortuyns Liste, Mat
Herben. Vertreter der Partei hatten sich am Morgen mit Kok getroffen, um
über eine mögliche Verschiebung des Termins zu beraten. Nach Ansicht
von Kommentatoren könnte Fortuyns Liste durch einen frühen Wahltermin
nach der Ermordung des charismatischen Politikers von einer
Sympathiewelle profitieren.
Täter "möglicherweise ein Umwelt-Aktivist"
Fortuyn war am Montag auf einem Parkplatz in Hilversum erschossen
worden. Der mutmaßliche Attentäter des umstrittenen Politikers ist
nach Justizangaben "möglicherweise ein Umwelt-Aktivist". Dies gehe
aus Unterlagen hervor, die bei der Durchsuchung seiner Wohnung in
Harderwijk (Provinz Gelderland) am Montagabend sichergestellt wurden,
teilte Staatsanwalt Hofsteede in Amsterdam am Dienstag mit. Dabei
beschlagnahmten die Beamten einen Computer sowie nicht näher
bezeichnete Dokumente.
Nach Angaben der Justiz war der verheiratete Mann zuvor nicht mit
dem Gesetz in Konflikt geraten. Er sei aber beim Verfassungsschutz
bekannt gewesen. Er verweigere weiterhin jede Aussage. (APA)