IT-Business
Consors kündigt weitere Sparmaßnahmen an
Weiter schwaches Börsenumfeld erwartet - Verluste im ersten Quartal verringert
Der von der französischen Großbank BNP Paribas
übernommene Online-Broker Consors
blickt pessimistisch in die Zukunft. Den anhaltend schwierigen
Marktbedingungen werde man mit weiteren Kostensenkungen begegnen, gab
das Unternehmen am Dienstag in Nürnberg bekannt. Genaueres zu
geplanten Maßnahmen wollte der Broker nicht mitteilen. Consors steckt
nach einem verlustreichen Geschäftsjahr 2001 auch im ersten Quartal
2002 weiter in den roten Zahlen.
Verluste verringert
Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter lag mit 13,5 Mill.
Euro im Minus. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringerte sich
der Verlust laut Consors aber um rund zwei Mill. Euro, das entspricht
13 Prozent.
Im schwachen Börsenumfeld von Jänner bis Ende März sei die Zahl
der Transaktionen (Trades) auf knapp 1,4 Mill. gesunken. Im Vorjahr
lag die Tradingaktivität noch bei rund 2,5 Mill. An- und Verkäufen.
Der Provisionsüberschuss brach nach Unternehmensangaben ebenfalls
ein: von 42,1 Mill. Euro im Vorjahr auf 23,4 Mill. Euro. Die Zahl der
Kunden sei im ersten Quartal 2002 um rund 6.000 auf etwa 572.000
gestiegen. Das verwaltete Depot- und Einlagevolumen nahm um zwölf
Prozent ab und lag bei rund 7,2 Mrd. Euro.
Operative Erträge gesunken
Wie der Online-Broker weiter mitteilte, sanken die operativen
Erträge von 56,4 Mill. Euro im Vorjahr auf 34,3 Mill. Euro im ersten
Quartal 2002. Der Rückgang habe sich jedoch großteils durch das 2001
eingeleitete Kostensenkungsprogramm auffangen lassen. Der Aufwand sei
im ersten Quartal um 35 Prozent auf 52,6 Mill. Euro reduziert worden.
Beim Personal sparte Consors nach eigenen Angaben 18,9 Mill. Euro
ein.
Nach der Mehrheitsübernahme durch die französische Großbank BNP
Paribas will die neue Führung in den nächsten Wochen die Weichen für
die Integration der beiden Unternehmen stellen. Die BNP-Onlinetochter
Cortal hatte vor einer Woche von der Consors-Mehrheitsaktionärin
SchmidtBank den Zuschlag für ein Anteilspaket von 66,4 Prozent
erhalten. Der Zusammenschluss schafft laut Cortal Europas größtes
Unternehmen für Personal Investments mit mehr als 1,2 Mill. Kunden
und einem Einlagevolumen von 14 Mrd. Euro.(APA/AP)