Berlin -Die Raiffeisen Versicherung will noch heuer in der Slowakei starten und ihre Produkte über die Tatra-Bank, die der Raiffeisen Zentralbank (RZB) gehört, anbieten, kündigte Generaldirektor Christian Sedlnitzky in einem Pressegespräch an. Details der Zusammenarbeit könnten erst im Herbst bekannt gegeben werden, da derzeit die Gespräche noch im Laufen seien. Sollte sich die Zusammenarbeit von Bank und Versicherung in der Slowakei bewähren, würden später auch andere Länder, in denen RZB-Töchter im Privatkundengeschäft tätig seien, als Vertriebsgebiete ins Auge gefasst. In erster Linie böten sich dafür Tschechien und Kroatien an, später sicher auch Polen. Abfertigungskasse auf breiter Basis Für die Abfertigung neu regte Sedlnitzky eine Abfertigugnskasse auf möglichst breiter Basis an, weil dadurch Verwaltungskosten gespart würden. Eine Kooperation, wie sie die Banken im Zahlungsverkehr betrieben, könnte dabei durchaus als Vorbild dienen. "Eine Verwaltungsplattform und verschiedene Vertriebswege" sollte das Motto sein. Die Vermögensveranlagung könnte dabei jeder der Partner aus eigenem betreiben. Die im Gesetzesentwurf zur Abfertigung neu vorgesehenen ein Prozent der Beiträge zu Abdeckung der Verwaltungskosten bezeichnete Sedlnitzky als entschieden zu wenig. "Wir würden mindestens vier Prozent brauchen." Für Sedlnitzky ist die Bankversicherung ein "anderes Geschäft" als die konventionelle Versicherung. Die Raiffeisengruppe sei die Erste gewesen, die die Möglichkeiten erkannt hätte, die sich aus der Kooperation von Banken und Versicherungen ergeben. Mittlerweile werde jede zweite neue Lebensversicherung am Bankschalter abgeschlossen. (gb, DER STANDARD, Printausgabe 8.5.2002)