Wirtschaft
EU beantragt Schiedsgericht
Nächste Runde im Stahlstreit mit USA steht bevor
Brüssel - Im Stahlstreit mit den USA hat die
Europäischen Union bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf die
Einsetzung eines Schiedsgerichts beantragt. Damit gehe der
Handelskonflikt in eine weitere Runde, berichteten Diplomaten am
Mittwoch in Brüssel. Die 15 EU-Staaten stehen nach Angaben der
Kommission geschlossen hinter diesem Vorgehen. Der Konflikt war im März von den USA durch die Einführung von
Stahlzöllen von bis zu 30 Prozent ausgelöst worden. Die EU hält
diesen Schritt für ungerechtfertigt und schätzt den Schaden aus den
US-Maßnahmen für die eigene Industrie auf 2,4 Mrd. Dollar (2,6 Mrd.
Euro).
Die EU werde außerdem bei der WTO eine gegen US-Waren gerichtete
Sanktionsliste förmlich anmelden. Diese könnten frühestens vom 18.
Juni an in Kraft treten. Die EU-Kommission hatte die Schwarze Liste
aufgesetzt. Sie sieht Strafzölle von insgesamt 377 Mill. Euro gegen
US-Textilien oder Stahlerzeugnisse vor. Die EU will diese Liste
jedoch nicht anwenden, falls die USA Ausgleich für die Stahlzölle
anbieten. (APA)