Wien - SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer hat am heutigen Jahrestag der Kapitulation von Hitler-Deutschland zu einem gewaltfreien Gedenken aufgerufen. "Der heutige Fest- und Freudentag sollte in Würde und Frieden begangen werden", appellierte Gusenbauer "an all jene, die heute die wahre Bedeutung des 8. Mai in den Vordergrund stellen wollen". Gleichzeitig kritisierte er den FPÖ-Abgeordneten Wolfgang Jung, der mit der Trauerrede auf die "Totalniederlage des Dritten Reichs wieder seine Schwierigkeiten mit der österreichischen Nation offenbart". Wer den 8. Mai "betrauern muss, steht im Lager der Feinde Österreichs und seiner Freiheit", so Gusenbauer. Jedenfalls würde "jeder Gewaltakt" bei den heutigen Demonstrationen "Schaden für die demokratischen und antifaschistischen Kräfte des Landes bedeuten und den ewiggestrigen Geschichtslügnern in die Hände spielen". "Als am 8. Mai 1945 das Dritte Reich und seine militärischen Gliederungen bedingungslos kapitulieren musste, so war dies die Kapitulation des barbarischsten Unrechtsregimes der gesamten Menschheitsgeschichte", hielt Gusenbauer fest. "Für die Täter war es eine Niederlage - für die Völker Europas aber und auch für alle österreichischen Patrioten und Demokraten war der 8. Mai 1945 ein Tag der Erlösung, ein Tag der Befreiung, ein Tag des Neubeginns. Das ist er bis heute geblieben." Es sei das "zweifelhafte Verdienst der Haider-Schüssel-Regierung", hier Zweifel an der Bewertung des 8. Mai aufkommen zu lassen. "Wenn nun der Innenminister sich selbst dazu versteigt, die Neonazi-Demonstration vom 13. April zu bagatellisieren, wie er das im gestrigen 'Report' getan hat, dann muss man ernsthafte Sorge darum haben, ob sich diese Regierung des Ernstes der Lage noch bewusst ist", sagte Gusenbauer. (APA)