Frankfurt - Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Christian Noyer, hofft nach eigenen Worten auf eine allmähliche Abwertung des überbewerteten Dollar. "Ich hoffe, dass sich die Anpassung allmählich vollzieht und das Risiko einer abrupten Korrektur vermieden wird", sagte Noyer dem "Handelsblatt". Inzwischen sei allgemein anerkannt, dass die Ungleichgewichte in den USA abgebaut werden müssten und die Überbewertung des Dollar zu anderen Währungen abklingen sollte, zitierte die Zeitung Noyer. Erneuter Konjunktureinbruch verändert Perspektiven für Preisentwicklung Ein erneuter Konjunktureinbruch in den USA und in der Eurozone ergäbe weltweit ein neues Szenario und würde die Perspektiven für die Preisentwicklung ändern. "Ich kann mir kaum eine Situation vorstellen, in der die Konjunktur zusammenbricht und der Druck auf die Preise dennoch zunimmt. Dieser Widerspruch ist nur sehr kurzfristig denkbar", sagte Noyer. Die deutlichen Warnungen von EZB-Präsident Wim Duisenberg vor Inflationsgefahren in der vergangenen Woche hatten bei Analysten Befürchtungen aufkommen lassen, die EZB werde womöglich bereits die Leitzinsen erhöhen, während die Konjunktur noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist. Welt-Bank Präsident Wolfensohn von US-Konjunkturwende überzeugt Nach Einschätzung von Weltbank-Präsident James Wolfensohn ist ie Konjunkturwende in den USA sicher. Stärke und Dauer der Erholung der Wirtschaft bleiben aber weiter unklar. "Ich denke, es hat in den USA die Konjunkturwende gegeben, aber über ihre Stärke und Länge bin ich wie jeder volkswirtschaftliche Bobachter besorgt", sagte Wolfensohn am Mittwoch in Frankfurt vor Journalisten. Zudem könne Europa allein keine Konjunkturwende schaffen, dazu sei eine wirtschaftliche Erholung in den USA notwendig, fügte er hinzu. (APA/Reuters)