London/Wien - Mo Sochua, Frauenministerin in Kambodscha,
möchte, dass der ehemalige Popstar Gary Glitter abgeschoben wird. Der
in den siebziger Jahren erfolgreiche Musiker hatte zuletzt 1999 für
Schlagzeilen gesorgt, als er in seiner englischen Heimat wegen
Besitzes von Kinderpornografie zu vier Monaten Haft verurteilt wurde,
wovon er die Hälfte absitzen musste. Die vergangenen sechs Monate lebte Gary Glitter in der
kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, die er jetzt verlassen soll.
Wie BBC Online heute, Mittwoch, berichtet, hält ihn die
Frauenministerin nämlich für ein "sehr großes Risiko".
Mo Sochua zufolge stellt der mittlerweile 57-Jährige eine Gefahr
für die Sicherheit der Kinder in Kambodscha dar. Das Land kämpft
gegen sein Image als Eldorado für pädophile Sex-Touristen.
Nachdem Gary Glitter vor kurzem aufgefordert worden ist,
Kambodscha freiwillig zu verlassen, hat jetzt die Frauenministerin
ihren Kollegen vom Innenressort aufgefordert, den Musiker außer
Landes schaffen zu lassen. Am vergangenen Sonntag soll Glitter von
den Polizeibehörden bereits informiert worden sein, er sei
"unerwünscht".
Die geplante Abschiebung dürfte sich trotzdem schwierig gestalten:
Gary Glitter war rechtmäßig und mit den erforderlichen Papieren
eingereist und hat bisher gegen kein Gesetz verstoßen. (APA)