Wien - Das befürchtete Schreckensszenario ist nicht eingetreten, der 8. Mai, Erinnerungstag an die Kapitulation Hitler-Deutschlands 1945, verlief im Großen und Ganzen ruhig, ohne größere Zwischenfälle. Der Polizei ist es gelungen, in Wien die Demonstrationen der Burschenschafter und ihrer Gegner auseinander zu halten. Burschenschafter wurden etwa 400 registriert, bei den Gegenveranstaltungen waren zwischen 3.000 und 6.000 Teilnehmern. 2.300 Polizisten und Gendarmeriebeamte waren im Einsatz.Lob von Strasser Innenminister Ernst Strasser lobte die Demonstranten und seine Leute ausdrücklich. Auch die Platzsperren in der Wiener Innenstadt, so der Minister, hätten sich bewährt. Burschenschafter-Diskussion Am Donnerstag, geht es weiter. Die von den Burschenschaftern ursprünglich für Mittwoch angesetzt gewesene Podiumsdiskussion mit dem umstrittenen südafrikanischen "Historiker" Claus Nordbruch findet heute Abend statt. Als Uhrzeit wurde 20 Uhr, als Ort die Innere Stadt, Reichsratsstrasse 7, das Lokal des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS), also unmittelbar an der Wiener Uni, angegeben. Es handelt sich um eine "geschlossene Veranstaltung", der freiheitliche Volksanwalt Ewald Stadler hat sein Kommen zugesagt. Bereits um 18 Uhr wird sich eine Gegendemonstration vor der Uni formieren. Eier, Tomaten und abgeschlagene Nase des "Siegfriedskopf" Zu Zwischenfällen kam es am Mittwoch vor allem beim Demonstrationszug durch die Stadt und einer von der Hochschülerschaft organisierten Menschenkette rund um die Universität. Ein "Alter Herr" mit dem traditionellen Band wurde mit Eiern und Tomaten beworfen, dem umstrittenen "Siegfriedskopf" in der Aula der Uni wurde die Nase abgeschlagen. Nach 21.00 Uhr lösten sich so ziemlich alle Veranstaltungen auf. (APA)