Wien - Für die im Vorjahr abgebrannten Sofiensäle wird es eine dreijährige Bausperre geben, der Wiener Gemeinderat wird dies Ende Mai offiziell beschließen. Damit soll verhindert werden, dass das Bundesdenkmalamt, das vor wenigen Wochen die Schutzwürdigkeit des historischen Ballsaales beurkundete, "mit irgendwelchen Rechtstricks ausmanövriert wird", wie es der FP-Gemeinderat Heinz-Christian Strache formuliert.
Der Planungsausschuss des Gemeinderats beschloss diese Maßnahme am Mittwoch einstimmig. Strache sieht damit die Chancen für den Erhalt des denkmalgeschützten Teile der Brandruine gestiegen. Die Sofiensäle AG müsse nun mit der Stadt Wien eine Lösung zu finden, dann könne man "die Bausperre jederzeit aufheben", meint Strache.
Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SP) tritt für den Bau des Kongress- und Hotelprojekts unter Einbeziehung des Ballsaales ein, für das es bereits eine Baubewilligung gibt. Bürgermeister Michael Häupl will freilich keine Finanzierungszusage der Stadt geben.
Karl Pistotnik, Sprecher der Sofiensäle AG, drängte stets auf Aufhebung des Denkmalschutzes, anders ließe sich der Bau nicht finanzieren und würde sonst als Ruine stehen bleiben. (APA, Der STANDARD, Print-Ausgabe 10.5.2002)