Der Rückzug von Telecom Italia (TI) aus der Telekom-Austria -Gruppe (TA) ist angelaufen: "Der Ausstieg aus Österreich wurde in die Wege geleitet", bestätigte TI-Konzernchef Marco Tronchetti Provera in der Hauptversammlung in Mailand. Den Anfang machte das TI-Büro in Wien, das bereits geräumt wurde. Auch in der Mobilkom, an der TI über ihre Handytochter Tim 25 Prozent hält, stehen die Zeichen auf Abschied. Wie berichtet, wird die TA das italienische Viertel zurückkaufen. Allerdings Allerdings, heißt es in Kreisen des TA-Hauptaktionärs ÖIAG (47,8 Prozent), wird für die A1-Anteile erst dann Geld fließen - kolportiert werden 800 bis 850 Millionen Euro -, wenn TI bereit ist, auf ihre weit reichenden Rechte bei der A1-Mutter zu verzichten. Laut Syndikatsvertrag von 1998 verliert TI dann ihren Einfluss, wenn ihr Anteil von derzeit 29,8 auf unter 20 Prozent sinkt. Allerdings: TI darf ohne Zustimmung der ÖIAG nicht mehr als zehn Prozent der TA-Aktien an einen anderen Telekombetreiber verkaufen. In Diskussion sind nun mehrere Varianten, wobei der Verkauf eines Zehn-Prozent-Paketes an institutionelle Investoren oder über die Börse als am aussichtsreichsten erscheint. Ob es darüber bis zur TA-Hauptversammlung am 12. Juni Einigung gibt, ist fraglich. "Reintegration" der Mobilkom Unterdessen arbeitet die TA bereits an der "Reintegration" der Mobilkom in die Gruppe. Erster Schritt dürfte sein, dass A1-Chef Boris Nemsic als Chief Operating Officer (COO) für den Mobilfunk in den TA-Vorstand einzieht, und zwar in Doppelfunktion. Deutlich nachgelassen hat inzwischen die Dringlichkeit beim Verkauf der Österreich-Beteiligungen. TI-Boss Tronchetti Provera ist es gelungen, den Schuldenberg der TI-Olivetti-Gruppe deutlich abzutragen. Im ersten Quartal 2002 sanken die Verbindlichkeiten auf 20,6 Mrd. Euro von 21,9 Mrd. EURO zu Jahresende 2001. Bis Jahresende sollen sie auf "18 bis 19 Mrd. EURO" sinken. Der Verkauf des A1-Viertels könnte bis zu 850 Mio. EURO einspielen. Gewachsen Der konsolidierte Nettogewinn wuchs im ersten Quartal um 86 Prozent auf 725 Mio. EURO. Selbst ohne die Verkäufe in Frankreich und Spanien stieg der Nettogewinn um 31 Prozent auf 382 Mio. EURO, und der Cashflow verdoppelte sich auf 1,6 Mrd. EURO. (Thesy Kness-Bastaroli Luise Ungerboeck aus Mailand)