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Seoul - Auf Druck seiner Gläubiger hat der hoch verschuldete südkoreanische Chip-Produzent Hynix Semiconductor nach dem gescheiterten Verkauf seines Kerngeschäfts einer Aufspaltung zugestimmt. Wie der Konzern bestätigte, billigte das Führungsgremium des weltweit drittgrößten Herstellers von Speicherchips am Donnerstag die Vorschläge der Kredit gebenden Banken, die auch die Veräußerung von Unternehmensteilen vorsehen. Vor einer Woche war der geplante Verkauf der Hynix-Speicherchip-Sparte für 3,4 Mrd. Dollar (3,7 Mrd. Euro) an den US-Konkurrenten Micron Technology gescheitert. Analysten gehen davon aus, dass die Aufteilung von Hynix nun eine neue Chance zur Wiederaufnahme der Gespräche mit Micron bietet. Einzelheiten zu den Aufspaltungsplänen nannten die Südkoreaner nicht. Es hieß lediglich, weitere Gespräche seien nötig, um einen externen Berater zu finden. "Beste Wahl" Südkoreas oberste Finanzaufsicht bezeichnete die Einwilligung in Aufteilung und Bereichsverkäufe als "die beste Wahl". Damit zeige das Unternehmen, dass es die Hoffnungen auf eigenständiges Überleben aufgegeben habe, sagte Lee Keun Young, Chef der Financial Supervisory Commission (FSC), vor Journalisten. Das Hynix-Speicherchip-Geschäft trug im vergangenen Geschäftsjahr rund 70 Prozent zum Konzernumsatz bei. Ferner produziert das Unternehmen Nicht-Speicherchips für Handys sowie spezielle Flüssigkristallanzeigen für Flachbildschirme. Im vergangenen Jahr hatte der Preissturz bei Speicherchips die Branche hart getroffen und Hynix einen Verlust von 3,9 Mrd. Dollar beschert. Neue Finanzspritzen hatten die Geldgeber daraufhin abgelehnt. Hynix schuldet den zumeist staatlichen Gläubigerbanken mehr als fünf Mrd. Dollar. Jetzt muss sich der Konzern von Bereichen trennen, da die Mittel nicht für den Schuldendienst oder zur Modernisierung ausreichen. (APA/Reuters)