Bethlehem - Die israelische Armee hat am Freitagabend mit dem Abzug aus Bethlehem begonnen. Nach Militärangaben zogen sich die Truppen von dem Gelände um die Geburtskirche zurück. Die Truppen sollten außerhalb der Stadt Stellung beziehen, hieß es. Die Stadt bleibe umzingelt. Aus dem Umfeld von Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer verlautete, dieser habe die Armee angewiesen, sich auf einen Abzug aus Bethlehem vorzubereiten. Augenzeugen berichteten, in drei Panzerwagen hätten die Israelis den Krippenplatz vor der Kirche verlassen. Bethlehem ist die letzte von den Palästinensern verwaltete Stadt im Westjordanland, die noch von israelischen Truppen besetzt ist. Nach 39 Tagen ging die Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem durch israelische Truppen heute zu Ende. Alle 123 Palästinenser verließen das Gotteshaus. Am Abend zuvor hatten sich Israel und die Palästinenser unter europäischer Vermittlung endgültig auf ein Abkommen über das Ende der Belagerung geeinigt. Die Männer kamen einzeln aus dem Haupteingang der Kirche und passierten einen Metalldetektor. Dann stiegen sie in einen Bus, der sie nach Tel Aviv zum Flughafen Ben Gurion bringen sollte. Ein Palästinenser wurde auf einer Trage aus der Kirche gebracht. Der erste, der die Kirche verließ, war der Leiter des palästinensischen Geheimdienstes in Bethlehem, Abdullah Daud. Extremisten zunächst nach Zypern Die 13 von Israel als "besonders gefährlich" eingestuften Palästinenser, die am Freitag von einer britischen Transportmaschine von Tel Aviv auf die Mittelmeerinsel Zypern gebracht wurden, sind "den Umständen entsprechend" in einem guten gesundheitlichen Zustand. Einer habe jedoch wegen einer Schusswunde am Oberschenkel operiert werden müssen, sagten Ärzte der halbamtlichen zypriotischen Nachrichtenagentur CNA, nachdem sie die Palästinenser in einem Hotel untersucht hatten. "Der Verletzte musste operiert werden, da seine Schusswunde mehr als einen Monat lang nicht richtig behandelt worden ist", sagte der Chefarzt des Krankenhauses von Larnaka der Nachrichtenagentur. Die militanten Palästinenser dürfen nach Angaben der zypriotischen das kleine Hotel östlich des Flughafens, in dem sie untergebracht sind, bis zu ihrer Abreise nicht verlassen. Die restlichen Palästinenser sollten nach Überprüfung der Personalien auf freien Fuss gesetzt werden.(APA/AP/Reuters/red)