Rio de Janeiro - Die brasilianische Stadt Esperantina hat am Donnerstag ihren "Tag des Orgasmus" gefeiert. Die Straßen in der 35.000-EinwohnerInnen-Gemeinde im Staat Piaui waren mit Blumen geschmückt, auf zahlreichen Schildern wurde der Orgasmus als "Gabe Gottes" gepriesen, bei Vorträgen und Seminaren erteilten Prostituierte Tipps zum Thema Sex, wie Medien berichteten. Der Organisator des durch private Spenden finanzierten Projekts, der sozialistische Stadtrat Arimatea Dantas, erklärte, sein Ziel sei die Ausmerzung der Vorurteile im Sexualbereich: "Damit die Menschen ein besseres Leben erreichen."Orgasmus als Fremdwort "Die meisten Frauen haben bei uns nie den Höhepunkt beim Geschlechtsakt erreicht, sie kennen nicht einmal das Wort Orgasmus", sagte er. Die Veranstaltung findet bereits zum zweiten Mal gegen den Willen von Bürgermeister Jose Franco statt. "Ich kann so etwas nicht unterstützen. Ich habe keine Vorurteile, aber unsere Stadt ist sehr arm und hat andere Prioritäten", sagte er. Auf dem zentralen Platz der Stadt wurde eine so genannte "Urne des Orgasmus" aufgestellt, in der die EinwohnerInnen Zettel mit Fragen, Meinungen und Vorschlägen anonym einwerfen sollten. "Hier schämen sich die meisten ihrer sexuellen Gefühle", erklärte Dantas. Die Beteiligung der Bevölkerung sei aber im Gegensatz zum Vorjahr "sehr rege". Auch per E-Mail könnten Interessierte ihre Fragen los werden. Die Adresse laute orgasmomulher@ig.com.br , sagte Dantas. "Ich bitte um Vorschläge und Meinungen aus der ganzen Welt." (APA/dpa)