Kano - Ein islamisches Gericht im nigerianischen
Bundesstaat Jigawa hat einen Mann wegen Vergewaltigung zum Tod durch
Steinigung verurteilt. Das Gericht habe den geständigen 50-Jährigen
für schuldig befunden, ein neunjähriges Mädchen vergewaltigt zu
haben, berichtete der nigerianische Rundfunk am Donnerstag. Zuvor
werde der verheiratete Vater zweier Kinder mit hundert Stockschlägen
bestraft und müsse seinem Opfer umgerechnet 95 Euro Schmerzensgeld
zahlen. Den Angaben zufolge hatten Nachbarn den Mann Mitte März in
seinem Haus bei der Vergewaltigung des Mädchens gestellt.
Verurteilungen im Vorfeld
Der 50-Jährige ist der erste Mann, der unter dem in zwölf
nigerianischen Bundesstaaten geltenden islamischen Recht, der
Scharia, zum Tod wegen Vergewaltigung oder Ehebruch verurteilt wurde.
Im vergangenen Monat war gegen eine 30-jährige Frau im Bundesstaat
Katsina wegen Ehebruchs die Todesstrafe verhängt worden. Die Frau
legte Berufung ein. Zuvor war eine weitere Nigerianerin vom Vorwurf
des Ehebruchs wegen Verfahrensmängeln freigesprochen worden (
die
Standard.at berichtete). Sie war
nach eigenen Angaben vergewaltigt worden. (APA)