Foto: Der STANDARD/Lucas Film

San Rafael – Im Zentrum des neuen Star Wars-Abenteuer steht die Geschichte einer verbotenen Liebe, die zwischen Padme Amidala und Anakin Skywalker. Die Schauspielerin Natalie Portman, die bereits in "Episode I" als Königin Amidala zu sehen war, drehte "Episode II" während der Sommerferien ihrer Universität, der amerikanischen Elite-Schmiede Harvard. Anakin Skywalker alias Hayden Christensen sieht nervös dem 16. Mai entgegen: Die Premiere wird den bisher unbekannten Schauspieler aus Kanada mit großer Sicherheit zum internationalen Star machen.

"Ich weiß nicht, wie man sich auf so etwas vorbereiten soll", sagt Christensen, der aussieht wie ein blasser Teenager, mit struppigem Haar, in Designerjeans und mit Kapuzenpullover. "Ich glaube, dass ich mit beiden Füßen auf dem Boden stehe und alles so hinnehmen werde, wie es kommt." Wenn "Episode II – Der Angriff der Klonkrieger" seine internationale Premiere feiert, wird der junge Kanadier, der bisher nur kleine Rollen in Fernsehserien und Kinofilmen spielte, mit dem Film auf Europatour sein.

Spätberufener

"Krieg der Sterne" (1977) lief vier Jahre vor Christensens Geburt über die Kinoleinwand. Ein Fan der Science-Fiction-Saga wurde er erst, als er die "Special Edition" im Kino sah. Einen ersten Vorgeschmack darauf, was ihn als der neue Anakin Skywalker erwartet, bekam der Kanadier während der Fan-Messe "Celebration 2" zwei Wochen vor der Premiere in Indianapolis. "Das war, als wäre man für einen Tag ein Rockstar. Du bist auf die Bühne gegangen, und alle haben zu schreien angefangen. Die sind ausgerastet, das war komisch. Aber ich bin froh, dass ich dort war, weil man bemerkt, wie viel ihnen diese Filme bedeuten."

Als er für die Rolle des jungen Anakin Skywalker vorsprach, hätte der 21-Jährige niemals gedacht, dass er Erfolg haben würde. Christensen schob den eigentlich geplanten Universitätsbesuch auf, um in der Kult-Filmreihe mitwirken zu können. Er hat zusammen mit seinem Bruder Tove in Hollywood eine Produktionsfirma gegründet. Die Brüder haben gerade die Finanzierung für ihren ersten eigenen Film erhalten. Christensen wird auch die Hauptrolle übernehmen, einen aufsteigenden Journalisten in Washington.

Ab Juni nächsten Jahres wird er dann für "Episode III" vor der Kamera stehen und demonstrieren, wie sich der engelsgleiche, bisher nur in Ansätzen aufmüpfige Anakin in den bösen Darth Vader verwandelt. Christensen hat ein strenges Gewichtstraining aufgenommen, um das Darth Vader-Kostüm auch physisch füllen zu können. Wenn er in eineinhalb Jahren seine Star Wars-Verpflichtungen erfüllt hat, will der Kanadier das aufgeschobene Universitätsstudium nachholen. Er wolle zwar nichts anderes als ein Schauspieler sein, sagt der junge Star, aber er vermisse das Klima des Lernens.

Abgeschminkt

Seine 20-jährige Leinwandpartnerin Natalie Portman ist bereits seit zwei Jahren Studentin in Harvard. In "Episode I" war sie unter unglaublich viel weißer Theaterschminke und aufgetürmter Haarpracht versteckt. In "Episode II" zeigt sie, inzwischen eine einfache Senatorin der Republik, ihr wahres Gesicht. Das macht Padme Amidala sympathischer. Dem Star Wars-Gerede auf den Campus schenke sie so wenig wie möglich Aufmerksamkeit, sagt die Studentin der Psychologie. "Dem gegenüber bin ich im Moment so gut wie taub. Ich stecke mitten in den Abschlussprüfungen", sagt sie. Sie liebe die Schauspielerei, interessiere sich aber auch sehr für die Politik.

Und wahrscheinlich gefiel es ihr deshalb, die Rolle der Amidala zu übernehmen, die statt Kampf diplomatische Lösungungen bevorzugt. "Sie versucht, sich durch die Probleme hindurchzureden. Das ist großartig, weil sie nicht dumm herumsteht, wenn sich die Dinge zuspitzen. Sie wartet nicht auf einen Typen, der ihr hilft. Sie stürzt sich ins Geschehen und kümmert sich selbst darum", erläutert die Darstellerin. (APA/dpa)