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London - Die Werke des amerikanischen Autors und (Film- wie auch Theater-)Regisseurs Neil LaBute werden auf Bühnen in aller Welt gespielt, so etwa "Bash - Stücke der letzten Tage", das auch in Österreich zu sehen war und ist. Am Londoner Almeida-Theater erlebte am Mittwochabend sein neues Drama "The Distance From Here" seine Uraufführung. Erneut hat sich der Autor seines Lieblingsthemas angenommen: Es geht um unglückliche Menschen in schwer angeschlagenen Partnerbeziehungen. Ihn interessiere die "Art, wie wir unsere Freunde und die Menschen, die wir lieben, missbrauchen", schrieb der gläubige Mormone LaBute vor einem Jahr im "Independent". Schauplatz des neuen Dramas ist das Milieu amerikanischer Vororte: Eine schäbige Wohnung, eine Straße, ein Klassenzimmer. Darrell, Rich, Tim, Shari und Cammie fühlen sich dort eingesperrt, die vielen Gitter im kargen Bühnenbild weisen darauf hin. Intensität Die Protagonisten sind von Leere und und Frustration beherrscht, die zu extremen Reaktionen führen. Die emotionalen Talfahrten gipfeln in der Entführung eines Babys, das schließlich - infolge einer Kurzschlussreaktion - auf dem Grund des Pinguinbeckens im Zoo landet. Das Stück ist weitaus weniger komplex als sein Vorgänger "The Shape of Things", doch eventuelle Mängel der Vorlage werden durch die dichte Inszenierung von David Leveaux und durch ein brillantes englisch- amerikanisches Schauspielerensemble wettgemacht. La Butes Dramen zielen auf Unmittelbarkeit und "Gegenwärtigkeit" ab. Jedes Mittel, intensive Effekte zu erzielen - und sei es das Aufdrehen der Musikanlage bis zum Anschlag - ist ihm dazu recht. "The Shape of Things" war dennoch so erfolgreich, dass LaBute das Stück gerade verfilmt: In der Originalbesetzung, die Hollywoodstars und junge britische Talente vereinte. (APA/dpa)