Perth - Fossilien, die in Australien gefunden wurden, sollen die ältesten mehrzelligen Lebewesen der Welt sein, behaupten ForscherInnen der University of Western Australia im renommierten Wissenschaftsmagazin Science. Die im Sandstein eingeschlossenen Würmer sollen vor 1,2 Mrd. Jahren dort gelebt haben. Bisher haben WissenschaftlerInnen angenommen, dass die ersten Mehrzeller erst vor rund 600 Mio. Jahren den Planeten bevölkert haben. Die Felsen der Stirling Range Formation in Südwest-Australien waren nach Ansicht der ForscherInnen um Birger Rasmussen Heimat der Würmer, die nun gefunden wurden. "Die kleinen Einbuchtungen im Sandstein sind der Abdruck von schleimimprägnierten Sedimenten, die von kriechenden Organismen hinterlassen wurden", so Rasmussen. Die Abdrücke der Würmer bieten einen Einblick in die uranfängliche Welt. Die ForscherInnen waren bisher davon ausgegangen, dass die Welt damals nur von Algen und Mikroben bevölkert wurde. Vor rund 600 Mio. Jahren soll nach gängigen Theorien plötzlich reiches Leben entstanden sein. Diese "Kambrische Explosion" ist durch zahlreiche fossile Funde belegt worden. Die Zeit davor ist bisher unerforscht geblieben. Der australische Fund könnte Licht in diesen Abschnitt der Erdgeschichte bringen. Wenn das Alter der fossilen Würmer geklärt ist, müssen die ForscherInnen aber herausfinden, warum sich über einen Zeitraum von vielen Millionen Jahren so wenig im Hinblick auf die Entwicklung von höheren Lebewesen getan hat. (pte)