Der deutsche Online-Broker comdirect bank hat im ersten Quartal zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die Commerzbank-Tochter erzielte "trotz anhaltender Schwäche an den Kapitalmärkten" einen Vorsteuergewinn von 298.000 Euro, heißt es in einer Aussendung. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurde noch ein Minus von 20 Millionen Euro geschrieben. Sparen Möglich wurde dieses positive Ergebnis durch ein rigides Kostensenkungsprogramm: Die Verwaltungsaufwendungen wurden nach eigenen Angaben innerhalb eines Jahres von knapp 70 auf 38,9 Mio. Euro gesenkt und die Zahl der Beschäftigten schrumpfte von 1.550 auf 1.220 per Ende März 2002. Der Mitarbeiterrückgang aufgrund der Trennung von den Tochtergesellschaften in Italien und Frankreich wird laut comdirect erst in diesem Quartal zum Tragen kommen. Vermögenszuwachs Das betreute Kundenvermögen erhöhte sich vom 31. Dezember 2001 bis zum 31. März 2001 um knapp drei Prozent auf 9,25 Milliarden Euro und das Depotvolumen stieg um 5,6 Prozent auf 7,07 Milliarden Euro. Gesunken ist dagegen das Einlagevolumen um 5,4 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro und die Zahl der Transaktionen, die von 1,7 Millionen im 4. Quartal 2001 auf 1,4 Millionen im 1. Quartal 2002 zurückging. Die zurückhaltende Orderaktivität der Kunden habe die Provisionsüberschüsse innerhalb eines Jahres von 29,5 auf 21,9 Millionen Euro sinken lassen, teilte comdirect weiter mit. Online-Broker Mit 650.000 Kunden (Stand: 31.12.2001) ist comdirect der zweitgrößte Online-Broker Europas. Unumstrittene Nummer eins ist künftig CortalConors, nachdem die Pariser Großbank BNP Paribas vor kurzem bekannt gegeben hatte, den deutschen Internet-Wertpapierhändler Consors zu übernehmen (pte)