Bühne
Sommerszene 2002 als "dance republic"
Salzburg - Unter dem Titel "dance republic" wird das
Festival der Sommerszene 2002 im umgebauten Haus in der Salzburger
Innenstadt über die Bühne gehen. Vom 4. bis zum 20. Juli werden 22
verschiedene Produktionen zeitgenössischen Tanztheaters sowie eine
Reihe theatralisch-musikalischer Experimente gezeigt, wurde heute,
Freitag, bei einer Pressekonferenz erläutert. Der mit Unterstützung
von Stadt und Land umgebaute ehemalige Stadtkinosaal heißt nun
"Republic". Neu sind auch die Gastronomie sowie eine Reihe von
Räumlichkeiten im "Republic", die für kleinere Produktionen genutzt
werden sollen. In vier Schwerpunkte gliedert sich das Programm der Sommerszene
2002. Hauptbestandteil sind große, internationale Tanztheatergruppen,
wie Michael Laub mit seiner neuen Performance "total masala
slammer/heartbreak no 5", die am 4.Juli das neue Haus und die
Sommerszene eröffnet. Am 9., 10. und 11. Juli treten "Rosas", die
legendäre Tanzformation der Choreografin Anne Teresa de Keersmaeker,
im "Republic" auf. Diese dem Salzburger Tanzpublikum aus den
vergangenen Jahren bekannte Gruppe feiert heuer ihr 20-jähriges
Bestehen. Atemberaubende Zirkusartistik erwartet das Publikum am 14.
und 15. Juli, wenn "la syncope du 7" vom Collectif aoc/Fatou Traore
angesagt ist. "Utopie" heißt das groß inszenierte Tanztheater von
Cie. Michele Anne de Mey, das am 18. und 19. Juli die Serie der
großen Tanz-Shows abschließt.
Experimentelles
Den zweiten Programm-Schwerpunkt bilden heimische und
internationale Produktionen, in denen das künstlerische Experiment im
Vordergrund steht. Diese ausgefallenen, teilweise eigens für die
Sommerszene kreierten Tanzstücke und Performances sind intimer und
kleiner, versprechen aber einen repräsentativen Einblick in das
aktuelle künstlerische Schaffen zeitgenössischer Tänzer und Künstler,
so Szene-Intendant Michael Stolhofer. Der dritte Abschnitt ist der
Video-, Lichtdesign- und DJ-Kultur gewidmet. Künstler wie Richard
Dorfmeister, Shantel, Audiodope oder Gilles Peterson sollen, so
Stolhofer, die Nacht für das Publikum zum Tag werden lassen. Der
vierte Programmteil schließlich versammelt hauptsächlich Salzburger
Produktionen, die in den versteckten, neuen Räumlichkeiten des
Republic oder - wie etwa "love turn" von Hubert Lepka/lawine torren -
rund um das neue Haus stattfinden werden.
Die Salzburger Szene veranstaltet das heurige Festival mit einem
Gesamtbudget von rund 550.000 Euro, knapp ein Drittel stammt von
Sponsoren. Obwohl das umgebaute Haus mit seiner flexibleren
Bühnentechnik und den zusätzlich nutzbaren Räumen auch das ganze Jahr
über als kontinuierliches Veranstaltungshaus genutzt werden könnte,
wird die Szene aus finanziellen Gründen beim Festival-Konzept
bleiben. Außerdem soll die Szene so als offenes Haus für die freie
Salzburger Tanzszene erhalten bleiben, so Stolhofer.
(APA)