Wien - Der Zeitplan bei der Ausschreibung der österreichischen Lkw-Maut könnte noch einmal ins Wanken geraten. Wie berichtet plant die zuständige Autobahngesellschaft Asfinag in zwei Wochen - am 24. Mai - die Auswahl des Bestbieters. Ausständig ist allerdings noch eine Entscheidung der Bundesvergabekontrollkommission über einen Einspruch des bereits aus der Ausschreibung ausgeschlossenen Bieterkonsortiums Toll Collect Austria (TCA). Die TCA, der unter anderem DaimlerChrysler Services, Deutsche Telekom, Coforoute, Alpine Mayreder und die Grazer Mauttechnologiefirma Efkon angehören, drängt nach wie vor auf eine Wiederzulassung zum Verfahren. Bei der Asfinag gibt man sich gelassen. In einem ersten Spruch habe die Vergabekommission der Asfinag weitgehend Recht gegeben. Lediglich ein Zuschlag vor dem 22. Mai war damals untersagt worden. Einem Zuschlag am 24. Mai stehe daher nichts im Wege. "Wir gehen davon aus, dass der Spruch der Vergabekommission hält. Alles andere ist Spekulation", sagte ein Asfinag-Sprecher am Freitag zur APA. Vertragsbestimmungen nicht eingehalten In ihrem ersten Urteil hat die Kommission allerdings vorerst nur einen Antrag der TCA auf eine einstweilige Verfügung abgelehnt. In der Sache selbst will die Vergabekommission noch bis zum 22. Mai entscheiden. Die TCA rechnet mit einer Entscheidung erst am letzten Fristtag "oder einige Tage früher". Die Vergabekommission selbst will derzeit keine Stellungnahme abgeben. Als Grund für den Ausschluss der TCA nennt die Asfinag "die Tatsache, dass das Konsortium zwingende Vorgaben der Ausschreibungsunterlagen und damit wesentliche Vertragsbestimmungen nicht eingehalten und damit verletzt hat". Eine Kommission bestehend aus Wirtschafts- und Rechtsprofessoren habe "mehrere substanzielle Verletzungen" festgestellt, so die Asfinag. Im Rennen sind nach dem Ausschluss der TCA seit Anfang März noch drei Konsortien: eine Gruppe um Siemens, Porr und die OMV, ein Konsortium um die Bauholding Strabag, Fela und RZB sowie als dritter Bewerber die italienische Autostrade. Wie der "Standard" am Freitag unter Berufung auf das Verkehrsministerium berichtet, wird das Rennen aber im Prinzip nur noch zwischen dem Siemens-Konsortium und der Autostrade entschieden. (APA)