Im Kartellverfahren gegen Microsoft haben die klagenden neun Bundesstaaten einen überraschenden Rückzieher gemacht. Wie der Branchendienst Cnet berichtet, verzichten die Kläger nunmehr auf die Demonstration eines modularen Windows-Betriebssystems. Begründet wird die abrupte Kehrtwendung damit, dass die Bundesstaaten eine weitere Verzögerung des Verfahrens vermeiden wollen, nachdem Microsoft selbst angekündigt hatte, eine "unbestimmte Zeit für die Formulierung einer Antwort" zu brauchen. Pläne Ursprünglich hätte der Computerexperte James Bach, ein Softwaretester und ehemaliger Mitarbeiter von Microsoft, vor Gericht demonstrieren sollen, dass ein modulares Windows-Betriebssystem möglich ist. Ein entsprechender Antrag der klagenden Bundesstaaten war erst in dieser Woche von Richterin Colleen Kollar-Kotelly genehmigt worden. (der Webstandard berichtete ) Die Richterin hatte sich an einer Demonstration interessiert gezeigt, zugleich aber kritisiert, dass die Kläger erst in der achten Woche der Hearings den Antrag eingebracht hätten. Entscheidend Ob eine modulare Version des Betriebssystems Windows möglich ist, ist ein entscheidender Punkt in dem langwierigen Kartellverfahren gegen Microsoft. John Bennett, Professor für Computer-Wissenschaften an der Universität von Colorado, hat gestern, Donnerstag, die Machbarkeit verneint. Jene, die meinten, Windows XP Embedded, könnte die Grundlage für ein modulares Windows sein, verstünden nicht, wie Windows XP Embedded funktioniere. (pte)