Paris - Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat nach dem Freien Training am Freitag auf dem A1-Ring versucht, die elf Teamchefs in einer Sitzung auf eine gemeinsame Vorgangsweise einzuschwören. Der 71-Jährige will selbst der starke Mann bleiben und sieht die Formel 1 keineswegs in der Krise. Weder die Insolvenz des Kirch-Kerngeschäfts noch die Klagen der kleinen Rennställe über finanzielle Probleme bedrohten den Fortbestand des Rennspektakels, sagte Ecclestone in einem Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Figaro" (Freitag-Ausgabe).Schumacher wie Borg In der laufenden Saison sei trotz der Dominanz Michael Schumachers keine Langeweile zu befürchten. Die Überlegenheit Schumachers verglich der Formel-1-Chef mit der ehemaligen Vorrangstellung von Björn Borg im Tennis. "Zu keiner Zeit war der Sport populärer", sagte Ecclestone. Das Spannende bei jedem Rennen sei die Frage, ob und wer es schaffen könnte, Schumacher zu besiegen. Kein Alleingang der Gläubigerbanken Trotz des 75-prozentigen Anteils der KirchGruppe an den Vermarktungsrechten der Formel 1, auf dem nun die Kirch-Gläubigerbanken die Hand drauf hätten, glaube er an keinen Alleingang der Banken in der Formel-1-Holding. "Mein Familientrust hat laut der Abtretungsvereinbarung ein Vetorecht bei allen Entscheidungen", sagte Ecclestone. Seine Absicht sei es, mit allen Beteiligten so eng wie möglich zusammenzuarbeiten, um die besten Lösungen für die Formel 1 zu finden. Kooperationen sollen sparen helfen Die Klagen über die finanziellen Schwierigkeiten der kleinen Rennställe hält der Formel 1-Chef für gegenstandslos. "Es wird schwer sein, irgendeinen Armen in unseren Boxengassen zu finden", sagte Ecclestone. Dennoch sollten die großen und kleinen Rennställe über künftige Kooperationen nachdenken, um den Abstand zwischen ihnen nicht zu groß werden zu lassen. (APA/dpa)