Inland
Finz an Spitzenposition der Wiener ÖVP interessiert
Nächste Woche wieder Sitzung des Wahlvorschlagskomitees
Wien - Rund einen Monat vor dem Landesparteitag der Wiener
ÖVP, bei der ein Nachfolger für Bernhard Görg als Landesparteiobmann
gekürt werden soll, hat Finanzstaatssekretär Alfred Finz deutlich
sein Interesse an dem Posten bekundet. "Ich bekomme viele Anrufe, die
sagen: ,Das musst Du jetzt tun'. Und auf einmal bin ich auf jedem
Bezirksfest eingeladen. Der Ball liegt jetzt bei wem anderen",
zitiert ihn die "Presse" in ihrer Samstag-Ausgabe. Gleichzeitig macht
er dort Angaben zu seinem Wunschteam für die Partei: "Eine gute
Mischung aus Jung und Alt - und mehr Damen." Gegenüber dem "Standard" (Samstag-Ausgabe) erläuterte er, welche
Punkte in der Stadtpartei in nächster Zeit zu erledigen wären: "Die
ÖVP Wien muss sich Gedanken machen, warum die Grünen so stark sind."
Er sei "begeistert", dass es noch immer einen "Kader von Leuten gibt,
die sich wirklich einsetzen und Einsatzwillen haben". Allerdings sehe
er ein Problem, wo es "um das Zusammenschweißen von Klub, Bezirken
und Obmann geht. Da gab es bisher nicht die ideale Zusammenarbeit".
Viele Bezirke hätten sich "vernachlässigt gefühlt". Sie müssten
stärker in die "gemeinsame Themenfindung" eingebunden werden.
Wahlvorschlagskommission tritt am Freitag zusammen
Sollte er an die Spitze der Wiener Partei gewählt werden, würde er
jedenfalls in der Bundespolitik bleiben wollen. Mit dem richtigen
Team und der richtigen Organisation lasse sich das auch machen, ist
er überzeugt.
Die zwölfköpfige Wahlvorschlagskommission, der neben den
Bündechefs sechs Vertreter der Bezirke angehören, tritt am Freitag zu
ihrer zweiten Sitzung zusammen, am 3. Juni soll der
Landesparteivorstand einen Vorschlag beschließen. Der Parteitag ist
dann für den 15. Juni angesetzt. Der bisherige Parteichef Bernhard
Görg hatte im März nach massivem parteiinternem Druck nachgegeben und
zugestimmt, frühere als ursprünglich geplant von der Parteispitze
abzutreten.
Obmann im Hinblick auf Nationalratswahl 2003 gesucht
Klar scheint, dass der neue Obmann nicht im Hinblick auf die
Gemeinderatswahl 2006, sondern vorerst mit Zielrichtung
Nationalratswahl 2003 gesucht wird. Er soll für einen guten Beitrag
der Stadtpartei zum Wahlergebnis auf Bundesebene sorgen. Die Frage
des Spitzenkandidaten für die nächste Kommunalwahl soll erst später
gestellt werden.
Neben Finz war in der Stadtpartei vor allem Innenminister Ernst
Strasser als Wunschkandidat für die Parteispitze genannt worden, er
hat aber abgewunken. Auch Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat, die
schon 1992 knapp davor gestanden war, Obfrau zu werden, hat kein
Interesse mehr an dem Job.(APA)