Waldkirch/Deutschland - Die Serie von Verletzungen in
der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nimmt 20 Tage vor dem ersten
WM-Spiel gegen Saudi-Arabien alarmierende Ausmaße an. Kurz vor dem
Ende des Samstag-Trainings in Waldkirch verletzte Torhüter Oliver
Kahn Stürmer Carsten Jancker bei einem über hart geführten Zweikampf
außerhalb des Strafraums am Sprunggelenk des rechten Fußes. "Im
Moment sind die Verletzungen ein bisschen zu oft, das ist nicht der
Normalfall", stöhnte Teamchef Rudi Völler.
"Zu spät abgepfiffen"
Nach einer eingehenden Untersuchung wurde bei Jancker eine
schmerzhafte Kapselverletzung diagnostiziert. Weil keine Bänder
gerissen sind, soll der Bayern-Profi bald wieder ins Training
einsteigen können, sein Einsatz am Dienstag in Cardiff gegen Wales
ist aber gefährdet. Teamchef Völler übte sich im Galgenhumor: "Es war
ein klassischer Fehler von mir, ich habe das Trainingsspiel eine
Minute zu spät abgepfiffen." Die unnötige Attacke hätte Kahn in einem
Wettkampfspiel eine Rote Karte eingebracht.
Definitiv für die Partie in Großbritannien fällt Marko Rehmer aus.
Die Comeback-Hoffnungen des Berliners haben durch eine
Sehnenentzündung am operierten Sprunggelenk einen weiteren Dämpfer
erhalten.
Wörns zur WM
Bei den letzten zwei WM-Testspielen gegen Wales und Österreich
(18. Mai in Leverkusen) muss auch Abwehrspieler Christian
Wörns zuschauen. Jedoch wurde am Samstag bei einer Arthroskopie kein
gravierender Schaden im linken Knie des 30-Jährigen festgestellt. Bei
dem Eingriff musste lediglich entzündetes Gewebe am Meniskus entfernt
worden. Nach einer Pause von mindestens einer Woche soll Wörns wieder
ins Training einsteigen, Völler kann mit Wörns für die WM planen.
(APA/dpa)