Bild nicht mehr verfügbar.

Die freigelassenen ehemaligen Häftlinge warten auf dem Flughafen von Peshawar

Foto: Reuters
Peshawar/Kabul - Als Reaktion auf den bisher blutigsten Anschlag gegen Ausländer in Pakistan hat Präsident Pervez Musharraf eine neue Sondereinheit zum Kampf gegen den Terrorismus eingerichtet. Eine neue gerichtsmedizinische Behörde solle künftig dazu beitragen, dass Terroranschläge rascher aufgeklärt werden könnten, sagte Musharraf am Samstag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AAP. Musharraf sagte am Samstag seine für kommende Woche geplante Auslandsreisen nach Algerien, Tunesien und Marokko ab. Als Grund gab Musharraf an, er wolle das Vorgehen gegen islamische Extremisten besser überwachen können. In Islamabad nahmen am Samstag Angehörige und Kollegen von den elf getöteten französischen Arbeitern Abschied. Nach der Trauerfeier wurden die Leichname zum Flughafen gebracht, von wo aus sie nach Paris übergeführt werden sollten. 23 verletzte Franzosen wurden ebenfalls in ihre Heimat geflogen. Bei dem Anschlag in Karachi waren am Mittwoch 14 Menschen getötet worden. Die pakistanische Regierung leitete daraufhin eine Großrazzia gegen islamische Extremisten ein. Auf ein Gebäude der Stadt Peshawar, in dem vermutlich US-Soldaten untergebracht sind, haben unbekannte Täter eine Rakete abgefeuert. Das Gebäude war bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen Ziel eines Raketenangriffs. Wie ein Behördensprecher am Samstag mitteilte, verfehlte das Geschoss Freitag Abend das Haus in Miran Shah. Wie bei dem vorangegangenen Angriff am 1. Mai wurde auch diesmal niemand verletzt. Eine weitere Rakete, deren Zeitzünder auf Samstag früh eingestellt war, wurde von den Behörden rechtzeitig entschärft. In dem Grenzgebiet zu Afghanistan suchen US-Sondereinsatzkräfte nach flüchtigen Kämpfern des gestürzten Taliban-Regimes und Mitgliedern des Terrornetzwerks El Kaida. Afghanistan hat eine weitere Gruppe von Pakistanern freigelassen, die an der Seite der ehemaligen radikal-islamischen Taliban-Regierung gekämpft hatten. Ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums sagte am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters, etwa 200 Kämpfer seien nach ihrer Entlassung aus dem Schiberghans- Gefängnis im Norden des Landes nach Pakistan ausgeflogen worden. Die Freilassung sei von Vertretern des Roten Kreuzes sowie der pakistanischen und afghanischen Regierung beaufsichtigt worden. Im vergangenen Jahr waren tausende Pakistanis nach Afghanistan gezogen, um die Taliban im Afghanistan-Krieg gegen die USA zu unterstützen. Aus Kreisen des afghanischen Geheimdienstes verlautete, es seien noch etwa 6000 Pakistanis in afghanischer Haft. Vor einigen Tagen waren 30 Pakistanis freigelassen worden. Afghanische und US-Ermittler hatten ihnen bescheinigt, keine Verbindungen zu dem moslemischen Extremisten Osama bin Laden gehabt zu haben. Die US-Regierung macht Bin Ladens El-Kaida- Organisation für die Anschläge vom 11. September verantwortlich. (APA/AP/Reuters)