Nahost
Jüdische Terroristen planten Anschlag auf palästinensische Schule
1.500 Mädchen waren in Gefahr
Jerusalem - Die israelische Polizei hat einen schweren
Terroranschlag jüdischer Siedler auf eine palästinensische Schule in
Ostjerusalem im letzten Moment verhindert. Wie erst jetzt bekannt
wurde, stellten zwei Siedler vor zwei Wochen im arabischen Stadtteil
Atur nachts einen Anhänger mit Sprengstoff vor einer Mädchenschule
ab. Israelische Polizisten auf Streife hätten die mutmaßlichen
Terroristen durch Zufall entdeckt, berichteten israelische Medien am
Sonntag. Der Zeitzünder sei auf 7.35 Uhr morgens eingestellt gewesen,
wenn sich die 1.500 Mädchen im Hof zum Schulbeginn sammeln. "Wir haben hier einen Krieg verhindert", sagte ein israelischer
Polizeisprecher nach Angaben der israelischen Zeitung "Yediot
Ahronot". "Wenn die Bombe hoch gegangen wäre, hätte es ein Chaos
gegeben." Neben den zwei radikalen Siedlern, die den Anhänger mit
Sprengstoff, Gasflaschen und Benzinfässern abstellten, nahm die
Polizei im Laufe der Ermittlungen zwei weitere Verdächtige fest. Die
Behörden gehen der Frage nach, ob die jungen Männer aus den
Siedlungen Bat Ajin und Hawat Maon an weiteren jüdischen Anschlägen
beteiligt waren.
Vor sechs Wochen war eine Bombe in einer Bubenschule in
Ostjerusalem explodiert. Da der Sprengsatz kurz zuvor entdeckt wurde,
kam niemand zu Schaden. Zudem kamen in den vergangenen Monaten sieben
Palästinenser durch Schüsse auf ihre Autos im Westjordanland ums
Leben. Der jüdische Siedlungsrat veröffentlichte kurz nach der
Verhaftung der vier Männer eine Verurteilung der geplanten Tat:
"Diese Aktionen sind falsch und in jeder Hinsicht verboten, sowohl in
rechtlicher als auch in moralischer Sicht." Die Terroristen haben
inzwischen Erlaubnis erhalten, ihren Anwalt zu sehen. (APA/dpa)